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Dieses Thema hat 11 Antworten
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 Zwischenspiel-Archiv
Jana Offline




Beiträge: 1.269

14.12.2014 10:09
Zwischenspiel Yamira (und Gefährten) Khunchom -> Punin Thread geschlossen

Als wir Khunchom erreichen, begebe ich mich zuerst zum Boron-Tempel. Der Weg dorthin ist wundersam, denn die Blicke mancher Leute sind auffällig. Aus manchen Augen blickt unverhohlene Neugierde, manch einer wendet sich ab, als ob er mit uns nichts zu tun haben will und andere plappern drauf los, ihnen doch alles zu erzählen was passiert ist.
Ich weiß nicht, woher manche Leute wissen, wer wir sind und es macht mich nervös. Stoisch stapfe ich zielstrebig weiter.

Ich betrete den Boron-Tempel und genieße einen Moment der Ruhe. In der stillen Halle knie ich mich nieder und bete in Gedanken:

"Herr Boron, ich danke dir. Ich danke dir für deine Gunst und deine Hilfe auf Maraskan. Deine Diener halfen uns stets und gaben uns Schutz und Unterstützung. Kümmere dich um all die verlorenen Seelen der unschuldig Verstorbenen und erlöse sie von den Qualen, die sie erleiden mussten. Mögen wir weiter in deiner Gunst stehen."
Dann hole ich das gestohlene Beutelchen mit Münzen der Soldaten des 4. Banners raus, lege sie in die Opferschale und denke weiter "Der Tempel kann die Münzen besser gebrauchen, als die verstorbenen Soldaten, vergib mir."

Dann lasse ich mir von der Tempeldienerin meine Sachen bringen, ziehe mich "normal" an, mit meiner tulamidischen Kleidung und verberge mein Gesicht mit dem Ende meines Turbans. Ich verabschiede mich von meinen Gefährten, mit dem Ziel nach Punin zu reisen auf dem Flussweg, um daheim vorbei zu schauen. Ich sage ihnen, dass ich eine Überfahrt nach Borbra besorgen werde. Ich werde ihnen eine Nachricht zukommen lassen, wann wir abreisen können.

Dann gehe ich zielstrebig zur Dracheneiakademie um mit Khadil Okharim zu sprechen. Ich werde vorgelassen und wie immer herzlich empfangen. Ich berichte ihm, was auf Maraskan geschehen ist (nur was IHN betrifft) und frage ihn aus, was es mit den Schwertern auf sich haben könnte und nebenbei was er alles über Echsen weiß. Als wir auf die Echsen zu sprechen kommen, stellt sich heraus, dass Rakorium Muntagonus derzeit zugegen ist und Hoffnung flammt in mir auf noch mehr zu erfahren.
Dann einigen wir uns noch auf einen fairen Preis für die drei Rubine und er überlässt mir zum Übernachten ein Gästezimmer. Hier fühle ich mich wohler, als in dem kühlen Boron-Tempel und nach langen Gesprächen mit Khadil und Rakorium, genieße ich ihre nette Gesellschaft, bei gutem Wein, ein paar Spielen "rote und weiße Kamele" und süßen Leckereien.

Die Nacht verläuft jedoch recht unruhig. Seit dem Kampf mit IHM und der Veränderung, die ich erlebte, schlafe ich schlecht und bin verwirrt. Die neuen Erkenntnisse haben auch nicht gerade geholfen.

Am nächsten Morgen verlasse ich die Akademie und gehe "einkaufen". Ich besorge mir frische Kleidung, einen neuen Helm und lasse meinen Khunchomer neu schärfen, treffe Reisevorbereitungen für Punin und gehe dann ins Badehaus. Völlig wiederhergestellt, bringe ich meine Einkäufe zurück und begebe mich dann zum hiesigen Rondra-Tempel.

Wieder knie ich in einem Tempel, doch diesmal, weiß ich nicht einmal so recht was ich sagen soll. Irgendwann beginne ich:
"Große Leuin, gib mir deinen Rat, denn ich wirre im Dunkeln. Was ist dort geschehen und was wird mit mir geschehen? Du gabst mir eine ungebändigte Kraft gegen den uralten Wächter und trotz meines Versagens habe ich das erfüllt, was von mir verlangt ward. Es war ein ehrenvoller Kampf, der dir sicher Freude bereitete. Doch als wir IHM gegenüber standen, und gegen seine Kreaturen zu bestehen hatten, habe ich wieder diese Macht gespürt. Doch es war anders, ich sah anders, ich kämpfte erfüllt von solch einer kalten Wut, dass ich sogar daneben schlug. Ich reagierte instinktiver. Doch als der Kampf zu Ende war, hatte ich ein Verlangen nach dem Blut der Opfer, da es jedoch Dämonen waren, konnte ich diesen nicht stillen. Ein Schauer schüttelt sie kurz Vergebt mit, ich wollte ihn ja auch eigentlich gar nicht stillen. Doch woher kommt dieses Verlangen. Hat sich dein Sohn meiner angenommen? Ich weiß, du kannst mir keine Antwort darauf geben. - Sie lächelt- Ardo würde sagen "die Wege der Götter sind unergründlich", doch ich bitte dich nur, mir die Kraft, den Mut und die Weisheit zu geben, all das zu verstehen und anzunehmen."
Dann verbringe ich die Nacht schweigend im Tempel.

Am nächsten Morgen recke ich meine steifen Glieder und begebe mich zum Flusshafen um eine Überfahrt nach Borbra zu organisieren. Leider wird es einige Tage dauern und so schicke ich einen Boten los, meine Gefährten zu suchen und ihnen mitzuteilen, dass erst in fünf Tagen ein Flussschiff uns mitnehmen würde. Wenn sie mitfahren wollen, sollen sie am Morgen des 15. Efferd am Flusshafen sein.

Die restlichen Tage verbringe ich in Ruhe und meist in absichtlicher Einsamkeit, genieße Ausritte ins Umland mit Soraya, sitze gerne am Kai und schaue aufs Meer oder lasse einfach nur die leuchtende Stadt auf mich wirken, mit all ihren Märchenerzählern, Gewürzhändlern und Süßwarenverkäufern, mit all ihrem Lärm und geschäftigem Treiben.
Allmählich kehrt wieder Innere Ruhe ein. Kein Gezanke mit Kaldrim, keine Belehrungen Ardos, kein geldgieriger Blick Isonzos. Ob der Söldner uns nach alldem weiterhin begleiten will, ist fraglich, doch muss ich zugeben, dass ich unseren nordischen Hünen Ragnar fast vermisse. Er strahlt irgendwie mehr Ruhe aus, als die anderen, allerdings fürchte ich seinen Zorn, was Echsen gegenüber angeht. Ich war ja schon froh, dass er mir das Szepter zurück gegeben hat...

Am 15. Efferd mache ich mich reisefertig und gehe zum Flusshafen, trotzdem in der Hoffnung auf meine Gefährten zu treffen.....

Jana Offline




Beiträge: 1.269

15.12.2014 17:04
#2 RE: Zwischenspiel Yamira Khunchom -> Punin Thread geschlossen

Während ich wartend am Mhanadiufer stehe, kommt ein Botenjunge zu mir gelaufen und übergibt mir einen Brief.
Ich gebe dem Burschen einen Muwlat und entfalte die Nachricht

Geschätzte Wüstenblume
Auf deinen Weg nach Borbra kann ich dich, ich möchte nicht leider sagen, nicht begleiten. Mein König möchte mich schnellst möglich in Schatodor zu einer Audienz wissen. Natürlich werde ich dem, auch in Namen Waldemars von Weiden schnellst möglich nachkommen. Morgenfrüh steche ich See gen Norden in die prachtvollen Gefilde der Beilunker Berge.
Was du an Borbra findest werde ich nie nachvollziehen können, aber dir scheint es gut zu tun. Ich hoffe das du die Zeit findest unter der Steineiche die Mutter Tsa gesegnet hat, zur Ruhe zu kommen. Was ist aus der Yamira geworden die die Wunder der Westküste sah? Der Dschungel hat deine schlechten Seiten wieder hervorgebracht, was auch immer dort passierte oder die Echsenbrut mit dir anstellte. Vielleicht gesellt sich auch Tarsilin zu dir und Ihr könnt über das erlebte reden. Ich war bestürzt über den Pessimismus den Du und Ragnar über unsere Erfolge haben. Seid frohen Mutes, ich glaube das unsere Werke Wichtig und meist Erfolgreich waren. Diese Hoffnung ist mir ein Samenkorn aus dem mal ein Baum wachsen wird...und ich glaube diesen Baum wird Aventurien bald brauchen...vielleicht auch unsere Gemeinschaft. Pass auf dich auf!

Hochachtungsvoll
Baron Kaldrim zu Menzheim, Sohn des Jorgrun....und Freund


Ich falte den Brief wieder zusammen und verstaue ihn in meinem Buch. Meine Miene versteinert sich und doch bin ich für seine netten Worte dankbar. Dennoch schreibt er nichts von den anderen und ich bitte den Schiffer noch ein wenig zu warten. Ich ertappe mich dabei, wie ich mich ständig umschaue zur Stadt hin, in der Hoffnung, dass wenigstens die anderen mir folgen mögen, sonst muss ich mir für die Reise über den Pass eine Reisegruppe suchen. Völlig alleine werde ich ihn sicherlich nicht überqueren und wartend sitze ich am Fluss, mit dem ungeduldigen Blick des Kapitäns im Rücken....

Isonzo Offline



Beiträge: 372

15.12.2014 22:00
#3 RE: Zwischenspiel Yamira Khunchom -> Punin Thread geschlossen

Schnellt eilt Isonzo durch die Menschenmenge, bemüht weder seine neuen Hut mit der großen bunten Feder zu verliere, noch etwas von dem Gepäck und vor allem nicht womöglich beklaut zu werden.
Die aufmerksame wartende Yamira mag ggf bereits noch bevor er endlich aus der Menge auf sie zu läuft die bunte wippende Feder auffallen, die sich durch die Menschenmenge schnell in ihre Richtung bewegt.

Elende Thorwaller ! Aber eigentlich bin ich ja selber Schuld, was lasse ich mich auch auf ein Trinkspiel ein mit Ragnar, egal wie geschickt ich auch bin, noch habe ich die immer verloren ! Magus minor Ragnar ! Sag nochmal einer Magier können nicht trinken - Thorwaller - ich hätte es besser wissen müssen - Saufus Superlativus - das sollte sein Titel sein ! Gut, dass ich noch ein Mittelchen gegen Kater hatte, sonst wäre ich gar nicht aus dem Bett gekommen

Diese und ähnliche Dinge denkend und murmelnd bricht Isonzo endlich aus der Menschenmenge hinaus, blickt sich um, erkennt Yamira und eilt auf sie zu, eine Hand hält den Hut auf dem Kopf, ein großer Schlapphut mit einer großen buntgefärbten Feder, wärend die Andere nochmal die Riemen des Rucksackes etwas fester zieht, bevor er sich mehr oder weniger elegant um die eigene Achse dreht um dabei einem sorglosen Passanten den fahrlässig verstauten Geldbeutel zu entwenden und in der eigenen Tasche verschwinden zu lassen.

"Lady Yamira !" mit fast tänzelnden, ausgelassenen Schritten kommt er auf sie zu. "Welch ein schöner Morgen und welch ein wunderschöner Anblick!" kurz vor ihr bleibt er leicht ausser Atem stehen, holt kurz Luft, räuspert sich und stellt sich gerade hin.
"Mein Herr Baron Kaldrim zu Menzheim, Sohn des Jorgun, Freund der Schönheit, Anmutigster unter den Zwergen und euer treuer Kammerad, schickt mich Euch zu begleiten. Bitte vergebt meine Verspätung, ich bin untröstlich !"
Damit verbeugt er sich galant, den Hut weit ausschweifend schwenkend.

ooc.: Ragnar, ich hoffe es ist ok, dass ich einfach mal angenommen habe, dass wir den Abend noch was getrunken haben.

Manchmal, da gibt dir das Leben Zitronen, aber das macht nichts, du schneidest sie klein, nimmst dein Tequila, Gin oder welches Gift auch immer dir liegt und schon sind sie nicht mehr so sauer.
Dann irgendwann ist das Gift leer und du merkst wieviel Zeit du eigentlich mit ihm verbracht hast, schaust zurück, ggf bereust es, aber du raffst dich auf, bereit neu anzufangen, weiter zu machen.
Da hörst du ein Klopfen, du drehst dich um, siehst eine Tür, die dir vorher nie aufgefallen war, gehst auf sie zu, öffnest sie und da steht es, lächelt dich an, Leben - und es hat Zitronen dabei 😜

Jana Offline




Beiträge: 1.269

15.12.2014 22:15
#4 RE: Zwischenspiel Yamira Khunchom -> Punin Thread geschlossen

Ich schenke ihm kopfschüttelnd ein kleines Lächeln, er ist Kaldrim so ähnlich, oder ist es umgekehrt? Er erinnert mich an die Zeit in Kuslik... und dahinter sehe ich Ragnar heranstapfen, scheinbar auch noch nicht ganz so frisch nach der letzten Nacht... Hurdo läuft ebenfalls schweigend hinterher (ooc: nehm ich einfach mal an, da er nicht so Forenaktiv ist, lass ich den n bisl mitlaufen)

"Schön, dass ihr da seid. Kaldrim hat mir Nachricht zukommen lassen, dass er nicht mit kann. Dann können wir ja los."

Ragnar Starkardsson Offline




Beiträge: 937

16.12.2014 08:07
#5 RE: Zwischenspiel Yamira Khunchom -> Punin Thread geschlossen

(ooc: Isonzo, es hätte ich schockiert wenn Ragnar und Isonzo NICHTS getrunken hätten ;) passt schon :) )

"Den Saufus Superlativus merke ich mir" ruft es nur wenige Meter hinter Isonzo zwischen den Menschen heraus.
Ragnar bahnt sich seinen Weg durch die Menge hindurch, seine Augen sind noch immer leicht gerötet und ihn umweht eine starke Bierfahne. Sein Hab und gut trägt Ragnar in seinem über die Schulter geworfenen Beutel. Noch immer hängt ihm die letzte Nacht in den Knochen. "Verdammt, ich werde alt. Noch vor ein paar Jahren wäre ich nach so einer Nacht munter aus dem Stroh gesprungen, aber heute schlägt jeder Schluck wie die Brandung an mein Hirn. Verdammter Bor..." Ragnar stockt "... Ach ist ja auch egal. Etwas frisches Wasser und ein bisschen frische Luft und ich werd schon wieder. Kann euch ja nicht alleine auf die Fahrt gehen lassen, oder?".

"Yamira, was treibt Dich eigentlich nach Punin? Ich dachte wir hätten uns es ein paar Tage hier gemütlich machen können. Verdient hätten wir es uns ja, wie ich meine."

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Stärke wächst nicht aus körperlicher Kraft - vielmehr aus unbeugsamen Willen.

Mahatma Gandhi

Jana Offline




Beiträge: 1.269

16.12.2014 11:31
#6 RE: Zwischenspiel Yamira Khunchom -> Punin Thread geschlossen

"Ragnar, wenn ich mich recht erinnere, hatten wir einen Auftrag zu erledigen. Der ist für mich erst abgeschlossen, wenn der Rabe von Punin erfährt was mit ihrer Ladung geschehen ist. Außerdem hat man uns im Tempel darauf hingewiesen noch im Travia dort zu sein, da einige Spektabiliäten und Kirchenvertreter sich dort zu einer Klausur treffen. Habt ihr euch euer Gehirn weggesoffen, Herr Thorwaler?! " meint sie lachend und betritt das Schiff.

"So schafft euch endlich an Deck, wir haben lange genug verweilt. Außerdem wollte ich noch in Borbra vorbei, mich wenigstens kurz blicken lassen, Tarlisin informieren und mein Patenkind wiedersehen. Der Kapitän wird ohnehin ständig anlegen um seine Waren loszuwerden."

Ragnar Starkardsson Offline




Beiträge: 937

16.12.2014 12:57
#7 RE: Zwischenspiel Yamira Khunchom -> Punin Thread geschlossen

Ich weiss dass wir dort hinmuessen, aber das haette doch sicher noch ein paar Tage Zeit gehabt. Seit Monaten hetzen wir von einem Ort zum anderen, fernab der Heimat... Einen Augenblick zum Verschnaufen sollte man uns goennen.

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Stärke wächst nicht aus körperlicher Kraft - vielmehr aus unbeugsamen Willen.

Mahatma Gandhi

Jana Offline




Beiträge: 1.269

16.12.2014 13:17
#8 RE: Zwischenspiel Yamira Khunchom -> Punin Thread geschlossen

Wir sind seit einer Woche schon hier!? Wir können gerne auch bei mir zuhause noch ein wenig verweilen?! Nenne mich rastlos, aber ich würde meine Verschnaufpause gerne nach Punin einlegen, damit die Sache endlich vom Tisch ist.

(ooc: sind am 8. Angekommen, Abfahrt ist am 15.)

Jana Offline




Beiträge: 1.269

16.12.2014 21:35
#9 RE: Zwischenspiel Yamira Khunchom -> Punin Thread geschlossen

Nachdem alle an Bord sind, legt das Schiff ab und wir reisen endlich gen Westen, den Mhanadi entlang...

Zwei Tage später legt der Kapitän gegen Abend in Temphis an, zum Handeln und Übernachten. Es ist ein warmer Sommerabend und nach einem guten tulamidischen Essen, lasse ich mir einen meiner Wasserschläuche mit Schnaps füllen und setze mich an den Anlegesteg. Meine Gefährten gesellen sich, auf meine Bitte hin, zu mir und ich lasse den Schlauch herumgehen. Die Nacht ist sternenklar und das Madamal erleuchtet hell das Firmament. Ein leichter Wind lässt vereinzelte Palmen rascheln, das Wasser gluckert hinter uns um den Steg und über allem hört man laut das Zirpen von Grillen und Zikaden.

Yamiras Blick heftet sich ins Landesinnere und wenn man ihrem Blick folgt, so kann man in der Ferne den Schatten eines hohen Bergmassivs erkennen, dessen Spitze wie abgeschnitten erscheint. Yamiras Blick verfinstert sich, ehe sie mit leiser Stimme zu sprechen beginnt.


„Seht ihr diesen Tafelberg in der Ferne? Das ist die Gor. Ein Überbleibsel längst vergangener Schlachten aus den Zeiten der Magierkriegen. Dort hat alles begonnen. Wie ihr vielleicht wisst, soll vor über 500 Jahren Rohal der Weise mit einem Gefolge von 2000 Mann dorthin aufgebrochen sein um den Dämonenmeister zur Strecke zu bringen. Niemand kehrte von dort zurück und Rohal und der Sphärenschänder gelten seitdem als entrückt. Zehn Götterläufe ist es nun schon her, dass mich dieser verfluchte Ort meinen Arm gekostet hat. Ich werde ein wenig Wissen in eure Unwissenheit bringen, aber unterbrecht mich nicht, es ist schwer genug darüber zu sprechen.

Vor zehn Jahren hat mich mein Weg nach Khunchom geführt und ich wurde Zeuge einer unheiligen Entführung eines jungen Gauklers. Es war ein Sohn der Familie Da Merinal, ihr kennt sie vielleicht, Isonzo, sie sind in ganze Dere bekannt. Auf alle Fälle nahm ich mit meinen damaligen Gefährten die Suche nach ihm auf und wir folgten den Spuren in die Gorische Wüste. Doch dieser Ort ist unheiliger als man es sich vorstellen kann. Die Klamm dort hinauf kann man nicht an einem Tag durchqueren, und des Nachts treiben sich dort Unwesen herum, Geister und Ghule, während ein schneidender blutroter Sand stürmig das Gestein der Klamm schleift. Ich wurde von einem Ghul entdeckt und es kam zum Kampf. Ich wurde in den linken Unterarm gebissen und verlor kurz darauf das Bewusstsein. Nun, ihr müsst wissen, Gerüchten zufolge, kann man nach einem Ghulbiss selbst zum Ghul werden und meine Gefährten trafen eine Entscheidung. Als ich wieder zu mir kam, lag ich in der Dracheneiakademie in Khunchom. Khadil Okharim, der Akademieleiter, hat mir das Leben gerettet und ist mir seitdem ein wichtiger Verbündeter, der uns stets mit Rat und Tat zur Seite steht. Doch man hat mir zur Rettung meines Lebens den Arm abgeschlagen. Heute bin ich dankbar darum, doch zu dem Zeitpunkt könnt ihr euch kaum vorstellen, wie es mir erging. Ihr kennt mich nur als Yamira, als einfache Kämpferin…

Yamira steht plötzlich auf und richtet sich zu ihrer vollen Größe auf

„Mein vollständiger Name ist Yamira saba Shanya al Kira, ich war die Tochter der Miralay der Eisernen Tiger zu Zorgan, die Eliteeinheit der Stadt. Aufgewachsen ohne Vater, zur Kriegerin erzogen von meiner Mutter. Doch eine Nebenbuhlerin, die nach ihrem Posten trachtete, beging einen unglaublichen Verrat an ihr. Es kam zum Kampf und ich tötete eine Maga aus Fasar. Doch wir wurden trotzdem überwältigt und ich musste mit meinen 17 Jahren mit ansehen, wie Ishar meiner Mutter den Kopf abschlug. Daraufhin wurde ich, wegen meines Mordes verhaftet, verurteilt und an einen Sklavenhändler verkauft. Die Narben, die dich so erschreckten, Isonzo, sind Erinnerungen an meinen Überlebenskampf, der über ein Jahr andauerte, in der Pestbeule des Südens, in den Arenen Al Anfa’s. Durch seltsame Umstände konnte ich entkommen und gelangte über lange Umwege wieder in die Tulamidenlande, ohne Zukunft oder ein Zuhause. Das ist der Grund weshalb ich Aranien meide und mir in Borbra eine neue Heimat aufgebaut habe. Meine Widersacherin, die Mörderin meiner Mutter, sucht bereits wieder nach mir, wissen die Götter wie sie davon erfahren hat, dass ich noch lebe. “

Yamira setzt sich wieder mit dem Rücken an einen Stegpfosten und starrt weiterhin auf den düsteren Schatten des Tafelbergs.

"Wie dem auch sei, ich war noch am Leben, am Boden zerstört, doch irgendwie habe ich es geschafft meinen Mut und meine Kraft wiederzufinden und wir brachen erneut in die Gor auf, schließlich wurde der Junge immer noch vermisst. Wir fanden ihn tief verborgen in der Wüste, auf genaueres will ich hier gar nicht eingehen, doch es stellte sich heraus, dass ein böser Schwarzmagier namens Liskom von Fasar diesen Jungen geraubt hatte, um dem Dämonenmeister eine Hülle zu geben, wenn er IHN zurück holt. Wir konnten dies vereiteln und haben Liskom brennend stürzen sehen.

Doch Jahre später trafen wir erneut auf ihn, Ragnar wird sich erinnern. Ihr habt sicherlich schon einmal von der Wüstenei in Dragenfeld gehört oder gelesen. Diesmal kamen wir zu spät, denn Liskom hatte überlebt und mit Hilfe eines anderen noch viel schlimmeren Magiers, bekam der Dämonenmeister seine Chance. Das Fleckchen Erde ist seitdem unbelebt, von jeglicher natürlichen Form. Dort kam es zu einer Zeitmanipulation und wir verloren sicherlich zwanzig Jahre unseres Lebens. Eigentlich bin ich gerade mal 29, auch wenn ich nicht mehr so aussehe." Ein bitteres Lachen dringt aus ihrer Kehle, dann trinkt sie einen weiteren Schluck Schnaps aus dem Schlauch und spricht weiter

"Nicht lange danach wurde wir Zeuge seiner tatsächlichen Rückkehr und seitdem liegt es an uns ihm Widerstand zu leisten. Wir scheinen die Auserwählten zu sein, auch wenn wir uns diese Rolle nicht ausgesucht haben. Ragnar hat ein Rubinauge, Kaldrim seinen Falken auf der Haut, was mit mir auf Maraskan geschehen ist, kann ich noch nicht so richtig einordnen, doch hat es etwas mit Echsen zu tun und wenn ich mich an meine Träume erinnere, so wird es euch sicherlich nicht gefallen. Dennoch werdet ihr damit leben müssen, was auch immer geschieht. Es hat alles seinen Sinn."

Zu Isonzo und Hurdo gewandt meint sie düster "Der Sphärenschänder ist ein mächtiger Gegner, mächtiger als ihr euch in den kühnsten Träumen vorstellen könnt. Was euch beide zu uns geführt hat, ist ungewiss, doch werdet sicher auch ihr eine Rolle spielen, sonst wäret ihr nicht bei uns.

Soviel zu meiner Geschichte, dieser Gegend hier und ein wenig Aufklärung was IHN betrifft. Wenn ihr noch Fragen habt, so fragt. Ach und was mir gerade noch auffällt. Solltet ihr je auf einen Schwarzmagier aus Fasar treffen, so haltet euch von ihm fern. Bisher kam noch nie Gutes aus dieser Akademie."

Sie nimmt einen großen Schluck Schnaps, schließt die Augen und lehnt ihren Kopf an den Holzpfosten hinter ihr.

Isonzo Offline



Beiträge: 372

17.12.2014 00:22
#10 RE: Zwischenspiel Yamira Khunchom -> Punin Thread geschlossen

Bei der Erwähnung der Sklavenhändler spuckt Isonzo verächtlich aus, sagt jedoch nichts und lauscht weiter der Geschichte, je länger sie andauert, desto ernster wird sein Gesicht und am Ende ist selbst das sonst stets vorhandene schelmische Funkeln aus seinen Augen entschwunden und er nimmt einen tiefen Zug aus dem Weinschlauch.

"Ich danke euch, für Euer Vertrauen und dass Ihr diese Geschichte mit uns geteilt habt."

Gedankenversunken lässt er einen Ring zwischen seinen Fingern hin und her wandern, schließt plötzlich die Hand zu einer Faust um ihn bevor er ihn wieder in einer seiner vielen Taschen verschwinden lässt.

"Ihr und eure Kammeraden habt mir - so ungern ich es zugebe - vermutlich das Leben gerettet, ich glaube nicht, dass ich ohne Euch jemals wieder lebend aus diesem elenden Djungel entkommen wäre. Das ist eine Schuld, die ich niemals werde begleichen können, denn das Leben der Menschen - und das schließt auch den Herr Kaldrim ein, auch wenn er ja ein Zwerg ist, aber ich denke ihr wisst, was ich meine - hat keinen Wert, ebenso wie ihre Seelen und darum glaube ich, kann und darf man damit auch nicht Handeln ! Ich bin kein Priester, doch glaube ich, Meister Phex findet Wohlgefallen an geschickten Händlern, ja gar an Gaunern, die vielleicht einem etwas verkaufen, das weit unter Wert ist, niemals jedoch an sowas ! Das ist Phex ebenso eine Gräul, so glaube ich, wie der Raub zum Diebstahl."


EDIT : Ich werde den Post noch etwas editieren, Isonzo wird noch eine Geschichte erzählen, die ich mir aber erst noch genauer überlegen muss, in kurz wird es darum gehen, dass er einst böse verliebt war, der Geliebten um für sie zu werben eben jenen Ring k(l)au(f)te, diese dann von Sklavenhändlern entführt vorfand und als er sie endlich wiedergefunden hatte, sie bereits zu tode geschunden worden war - so in etwa denke ich wird es gehen.

EDIT 2: Ich habe beschlossen, dass ich - wenn sie denn dann fertig ist - die Geschichte in dem Isonzo gewidmetem Thread posten werde, Eure Reaktionen darauf - so es welche geben wird, könnten wir dann auch dort ausspielen, nur weiß ich halt zZ nicht, wann ich dazu komme und möchte vermeiden hier irgendwas aufzuhalten

Aber posted ruhig schon was, bin jetzt nur halt grad schon zu müde und so

Manchmal, da gibt dir das Leben Zitronen, aber das macht nichts, du schneidest sie klein, nimmst dein Tequila, Gin oder welches Gift auch immer dir liegt und schon sind sie nicht mehr so sauer.
Dann irgendwann ist das Gift leer und du merkst wieviel Zeit du eigentlich mit ihm verbracht hast, schaust zurück, ggf bereust es, aber du raffst dich auf, bereit neu anzufangen, weiter zu machen.
Da hörst du ein Klopfen, du drehst dich um, siehst eine Tür, die dir vorher nie aufgefallen war, gehst auf sie zu, öffnest sie und da steht es, lächelt dich an, Leben - und es hat Zitronen dabei 😜

Jana Offline




Beiträge: 1.269

17.12.2014 16:43
#11 RE: Zwischenspiel Yamira Khunchom -> Punin Thread geschlossen

(ooc: ich mache wie mit Ragnar und Isonzo abgesprochen einfach mal weiter...)

Am nächsten Morgen reisen wir weiter. Ihr seht nördlich von euch die karge Steppe südlich des Tafelbergs. Alles überzogen mit dem rötlichem Sand der Gor. Je weiter wir uns nach Süden davon entfernen, desto zahlreicher werden die Terassenfelder, deren Bewässerungssystem für eine kontrollierte Überflutung sorgt. Hier wird hauptsächlich Reis angebaut. Als wir uns Rashdul nähern , wird der Fluss auf die Ebene gezwungen, da die Stadt von einer engen Schlucht geschützt wird. Dunkelrot färbt sich hier das Wasser von den aufragenden Felsen. Als wir langsam weiter nach Mherwed kommen, merkt ihr schon wie der Fluss recht hoch ist und vielerorts die Ufer überschwemmt sind. Die Regenzeit ist fast vorüber und das Schmelzwasser der Gebirge kommt zusätzlich hinzu. Ihr könnt erkennen, dass genau deshalb um uns herum wohl die fruchtbarste Region zu sein scheint.

Parallel zum Fluss verläuft ab hier eine der belebtesten Handelsstraßen des Sonnenlandes, die Sultansstraße. Um die Straße vor Überschwemmungen zu schützen hat man sie über Meilen hinweg aufgeschüttet und mit Kanälen und Brücken versehen. So manche Stelle zeugt hier von der vergangenen Pracht älterer Kulturen. Weiß sind die Paläste entlang des Flusses, aus gelbem Lehm hingegen die Häuser der ärmeren Leute. Auch Teehäuser und Karawansereien sind oft von weißer Farbe. Gerade zwischen den Dörfern und Städten gibt es viele solcher Rastplätze, an denen oft ein Anlegesteg liegt und auch unser Kapitän hält des Öfteren dort an um zu handeln, denn die Sultansstraße ist ebenso belebt, wie der Mhanadi selbst, der hier oft über eine halbe Meile breit ist.

Je näher wir Borbra kommen, desto fröhlicher wird Yamira und sie beginnt zu wieder zu erzählen.


„Ich weiß nicht, was Kaldrim gegen Borbra hat. Es ist ein wunderschönes Fleckchen Dere, auch wenn die Gor nicht weit davon entfernt ist. Vor acht Jahren führte unser Weg uns hier vorbei und das Dorf war noch frisch im Aufbau. Mittlerweile ist daraus ein hübsches großes Dorf geworden. Ein Magier, namens Tarlisin hat sie aufgebaut im Dienste von Tsa. Was genau damals geschah, wissen wir nicht, doch wurde uns erzählt, dass diesem Magus bei einem Kampf gegen das Böse sein Stab zerbrach. Die Bruchstücke habe er hier vergraben und es wuchs eine wunderbare Steineiche daraus. Er erzählte mir nur, dass Tsa ihm das Leben rettete und er in ihrem Dienste hier ein neues Zuhause aufbaute. Er gab vielen Menschen ein neues Zuhause und dank ihm, habe auch ich nun eines. Jedes Jahr zum Tag der Erneuerung am 30. Tsa feiern wir ein großes Fest. Tarlisin ist mir mittlerweile ein guter Freund und unterstützt uns ebenfalls. Er steht im Dienste der Grauen Stäbe und hat schon einiges mobilisiert“.

Sie streicht Soraya über den Hals.

„Soraya war ein Geschenk von ihm und er hat ein gutes Herz. Nur weil Kaldrim damals einen Albtraum in Borbra hatte, vertraut er diesem Ort nicht, was ich sehr schade finde.

Allerdings liegt nicht weit weg von Borbra, in Richtung des Tafelberges, der wie ihr seht wieder näher rückt, noch eine alte zerstörte Stadt. Zhamorra ist ihr Name. Auch sie haben wir schon zweimal besucht, wenn auch das zweite Mal unfreiwillig, weil Ragnars Auge ihn eines Nachts dort hin brachte und wir ihn dort am nächsten Morgen bewusstlos fanden. Doch das wird, denke ich, nicht wieder passieren.

Wie dem auch sei, ich freue mich auf zuhause und ich würde mich erst recht freuen, euch ein paar Tage dorthin einladen zu dürfen. Mein Freund Ahmed führt ein prächtiges Gasthaus, in das meine Freunde stets kostenfrei eingeladen sind. Ich habe seine Tochter einmal vor einer Schändung bewahrt und dafür ist er mir ewig dankbar. Mittlerweile ist sie verheiratet und hat eine kleine Tochter, die meinen Namen trägt. Meine Freunde, sind auch seine Freunde.“

Mit einem einladenden Lächeln schaut sie ihre Gefährten erwartungsvoll an.

Jana Offline




Beiträge: 1.269

19.12.2014 22:34
#12 RE: Zwischenspiel Yamira Khunchom -> Punin Thread geschlossen

(ooc: da heut schon Freitag ist, schliesse ich das einfach mal grob ab...)

Nachdem Yamira ihre Gefährten überreden kann einige Tage in Borbra zu verweilen, reisen Sie irgendwann gemütlich weiter und gelangen Mitte Travia nach Punin....

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