Yamira schaut während der Erzählung mal zu Isonzo, mal zu Ragnar und immer wieder zu Saari... Bei den Berichten über die Kämpfe bemerkt man wie sie nicht mehr entspannt im Wasser liegt, sondern bis zu ihrer halb schuppenbedeckten Brust aus dem Wasser ragt und sehr angespannt fast schon steht. Wut steht ihr ins Gesicht geschrieben und ein Anflug von Verzweiflung spielt sich ab und an in ihre Mimik. Wo normale Waffen nichts ausrichten konnten, hätte man sie gebraucht, doch sie wäre in der Kälte ebenfalls nutzlos gewesen.
Als Isonzo endet steht sie vollends aufrecht im Becken. Das Wasser ragt ihr bis kurz unter den Bauchnabel. Ihre zarte, gebräunte Tulamidenhaut ist immer wieder unterbrochen von Schuppenflecken, ja eher Linien, möchte man meinen. Ihr Körper muss schon viel erlitten haben, dennoch strahlt sie Stärke aus.
"Nun, Saari!? Was sagt ihr dazu? Warum meint ihr werdet ihr gejagt? Was verfolgt euch? Das warum werden wir später herausfinden! Aber so kommt endlich ins Wasser, Mädchen! Und macht endlich euren Mund auf!"
Saari steigt langsam in das heiße nach Kräuter duftende Wasser. Zunachst fühlt es sich fast stechend heiß an doch nach wenigen Momenten entfaltet sich die wohlige Wirkung. Fenris bleibt am Rand zurück und weiß zunächst garnicht was er anstellen soll. Zunächst angespornt durch Isonzo sprang er vor dem Beckenrand hin und her und winselte vor sich hin. Jetzt wo Saari sich auch im Wasser befindet steht er am Rand und schnüffelt misstrauisch nach dem Unbekannten Geruch den das Wasser absondert. Kurz rümpft er die Nase schüttelt sich und legt sich etwas missmutig direkt vor dem Einstieg nieder. Saari ist schweigsam. Sie weiß nicht recht welche Worte sie gegenüber Yamira wählen soll. Die Warnungen Ragnars und die einschüchternde Gestalt Yamiras haben sie verunsichert. Sie taucht unter bis zum Kinn und beginnt zu sprechen.“Hallo Yamira, ich habe bereits viel von euch gehört. Umso beeindruckender ist es nun auf euch zu treffen. Leider weiß ich noch viel weniger als ihr und eure Gefährten. Für mich ist das alles noch ein großes Rätsel, aber irgendeinen Grund wird es geben, dass die Himmelswölfe unsere Wege vereint haben.“
Yamira schaut sie durchdringend an, aber es ist trotz allem tief in ihrem Blick etwas warmherziges zu erkennen...
"Kleines, ich mag zwar angsteinflössend aussehen und das ist in unserem Fall auch gut so, aber glaub mir, wenn ich dir sage, dass du vor mir keine Angst zu haben brauchst. Wenn du bereit dazu bist deine Aufgabe anzunehmen, den Dämonenmeister mit all deiner Kraft und deinem Willen zu bekämpfen, wenn es sein muss auch dafür mit deinem Leben zu bezahlen, kommen wir sehr gut miteinander aus. So wie deine Geschichte begonnen hat, hast du schon die besten Voraussetzungen dafür... Er hat dir alles genommen! Das schreit nach Vergeltung! Also verhalte dich auch so, lass deiner Wut auf ihn freien Lauf und zieh nicht den Schwarz ein, das macht dein Begleiter da draußen sicher auch nicht....naja wenn es nicht gerade um heiße Kräuterbäder geht!"
Yamira muss lachen..."woher hast du dieses Tier überhaupt? Hast du es dressiert? Hat es einen Namen?"
Saari erwiedert Yamiras Blick. „Sicher brenne ich nach Rache für mein Volk auch wenn ich nie wirklich ein Teil davon war... aber so waren sie doch das einzige was ich hatte. Es war das einzige Leben das ich kannte. Im Laufe unserer Reise habe ich bemerkt, wie viel mehr noch wartet wovon ich keine Ahnung hatte. Den Tot habe ich noch nie gescheut und ihm auch schon das eine ums andere Mal ins Auge geblickt. Fenris selbst bewahrte mich davor.“Als sein Name fiel blickte der große Wolf kurz auf, erst zu Saari, dann zu Yamira. Schließlich legt er seinen Kopf wieder nieder. „Ich habe ihn nirgends her... er fand mich. Gerade als mein Dorf bereit war mich zu töten ... aus Angst vor dem was ich bin.“ Kurz hält Saari inne, es scheint als flackern ihr alte Erinnerungen vor Augen und in ihrem Blick blitzt etwas unbändig wildes auf. „Kurz bevor es zu spät war erschien er. Da kein Nivese einem Wolf etwas zu leide tun würde, sah unser Schamane, Fenris Erscheinen als ein Zeichen der Himmelswölfe an. Sie ließen mich daraufhin in Ruhe. Doch ich verließ das Dorf... seitdem mit Fenris an meiner Seite und kehrte immer nur wieder, um Handel zu treiben und um meiner Tante Willen. Dressiert habe ich ihn nicht... er folgt mir und beschützt mich weil er es so will...“
"Dann müsst ihr wahrlich etwas besonderes sein, wenn die Götter euch vorab schon einen Leibwächter schicken. Weshalb wollte euch euer Volk töten, was ist das besondere an euch? Ihr tragt kein offensichtliches Zeichen und doch halten euch Trolle für eines der ältesten, wie mir scheint. Hattet ihr je irgendwelche Visionen oder Träume?
Verzeih, wenn ich euch so mit Fragen löchere, doch seit einigen Monden schon versuche ich unsere Zeichen genauer zu ergründen und nun kommt ein neues daher, was noch keiner von uns versteht oder tatsächlich zu erkennen vermag...was hast du gesehen?! Jeder von uns hatte bisher zu irgendeiner Zeit irgendwelche Visionen oder schlechte Träume. Sie zeigen uns vieles was wir nicht verstehen, vielleicht auch nie verstehen werden... Die Tatsache, dass du gejagt wirst, bestätigt dass du wichtig bist...was also hast du gesehen?"
Yamiras Drängen ist deutlich und lässt anhand ihres Tonfalls nicht viel Spiel für Ausflüchte...
Isonzo zieht sich langsam zurück und lässt sich auf dem Rücken durch das Wasser gleiten. Nach dem langen Weg tat es wirklich gut. Sie hatten es gut, soviel lastet auf ihren Schultern und doch haben sie Zeit hier zu entspannen. Sie hatten zu essen, ihr Leben waren mehr oder weniger Gesund und auch meist ein Dach über dem Kopf. Nicht wie soviele die noch immer auf der Flucht waren oder es gar nicht heraus geschafft hatten. Er mochte sich gar nicht ausmalen, was diese Menschen durchmachen mussten. Kurz musste er an seine Zeit in den Sklavenpferchen Al Anfas zurück denken und die Narben von den Peitschenhieben auf seinem Rücken fingen wieder an sich zu melden, doch selbst da waren es zumindest nur weltliche Schrecken ...
(Ich hatte das in der Szene vergessen, wo ich ins Wasser sprang, da wollte ich eigentlich erwähnen, dass es diese Narben gibt - keine Ahnung wie oft es bisher dazu kam, dass wir uns nackt gesehen haben.)
Manchmal, da gibt dir das Leben Zitronen, aber das macht nichts, du schneidest sie klein, nimmst dein Tequila, Gin oder welches Gift auch immer dir liegt und schon sind sie nicht mehr so sauer. Dann irgendwann ist das Gift leer und du merkst wieviel Zeit du eigentlich mit ihm verbracht hast, schaust zurück, ggf bereust es, aber du raffst dich auf, bereit neu anzufangen, weiter zu machen. Da hörst du ein Klopfen, du drehst dich um, siehst eine Tür, die dir vorher nie aufgefallen war, gehst auf sie zu, öffnest sie und da steht es, lächelt dich an, Leben - und es hat Zitronen dabei 😜
„Hm ihr fragt wirklich viel... aber ich habe nichts zu verbergen, deshalb kann ich euch gerne alles über mich erzählen was ich weiß. Und ja es gibt Träume von denen ich euch ebenfalls berichten kann.“ sie wirft Ragnar einen fragenden Blick zu. „Denkt ihr dieser Ort ist ausreichend sicher?“
Saari atmet einmal tief ein und fast seufzend wieder aus. „Als besonders würde ich mich nicht bezeichnen ... zumindest hatte ich nie das Gefühl etwas besonderes zu sein. Meine Mutter starb bei meiner Geburt und wer mein Vater ist nahm sie mit ins Grab. Meine Tante nahm sich meiner an. Schnell wurde jedoch klar das ich anders bin...mit sieben Jahren war ich bereits ausgewachsen und auch meine geistigen und körperlichen Fähigkeiten überragten die Jäger unseres Dorfes schon kurze Zeit später. Hinzu kommt mein Äußeres.“ Sie fährt mit ihren Fingern durch ihre langen weiß-grauen Haare. „Mein Volk kennt viele Mythen, doch etwas wie mich hatte noch nie jemand gesehen. Selbst unser Schamane nicht... er versuchte in Trance die Geister über mich zu befragen. Erfolglos... er schrie auf und rannte in den Wald ... drei Tage lang hatte ihn niemand mehr gesehen. Danach redete er nicht mehr mit mir. Seit ich sechs bin begannen dann die Träume...“
Yamira nickt, vorerst zufrieden gestellt... ebenfalls nach einem kurzen Blick zu Ragnar, fährt sie fort ehe er antworten kann...
"Erzähl uns deine Träume später. Das reicht fürs erste. Ihr habt vielleicht recht, dass dies nicht der richtige Ort dafür ist.
Ihr solltet euch nun erst einmal säubern und zur Ruhe kommen, ehe wir uns erneut zusammen setzen und uns weiter austauschen. Der Konvent ist in fünf Tagen, auch darüber sollten wir uns noch Gedanken machen. Auch sollten wir euch, Saari, noch ein wenig ins Bild setzen, wenn dies nicht bereits geschehen ist", sagt sie mit einem fragenden Blick zu den Männern.
Sie taucht erneut unter Wasser, ehe sie sich wieder entspannt an den Rand legt, ihre beiden Arme nach rechts und links ausgebreitet am Beckenrand, legt sie ihren Kopf nach hinten und starrt gedankenversunken zur Decke. Es ist seltsam sie mit den beiden unterschiedlichen Armen zu sehen. Der rechte ist normal und hat an einigen Stellen Echsenhaut, der linke jedoch beginnt ab dem Ellenbogen echsisch zu werden und hat anstatt Finger fünf scharfe Krallen.
Ihre Gedanken schweifen in die Ferne... noch nie fielen mir die Narben auf Isonzos Rücken auf, hab ich ihn je oberkörperfrei gesehen? Scheinbar nicht... Es sieht aus wie Peitschenhiebe aus längst vergangener Zeit. Nie sprach er darüber, aber auch der lustige Lebemann trägt seine Narben mit sich herum. Ragnar wirkt geschwächt und müde von seiner Bürde. Die junge Frau hat schon von klein auf Seltsames mitgemacht, das hat sie sicherlich gestärkt für das was noch kommen mag. Unsere Bürde fordert langsam immer mehr ihren Tribut. Doch anstatt was zu unternehmen, liegen wir hier im warmen Bad und warten auf den nächsten Sturm.
Sie blickt wieder auf "Und was gibt es sonst Neues? Vielleicht irgendwas erfreuliches zur Abwechslung? Jemand was von Kaldrim oder Ardo gehört?" und mit einem Blick zu Saari: "Oder hast du noch irgendwelche Fragen, die dir auf der Seele brennen, was mich betrifft? Die Männer auszufragen, hattest du ja sicherlich genug Zeit"
Man spürt deutlich, wie sie versucht ihre düsteren Gedanken mit Fröhlichkeit zu überspielen...
Es war ihm deutlich anzusehen dass Ragnar das Bad im heißen Wasser genoss. Nachdem auch er kurz untergetaucht war hing er mit den Armen zur Seite genüsslich am Beckenrand, den Kopf entspannt in den Nacken gelegt und die Augen geschlossen. Wasser perlte ihm aus seinen langen Haaren und dem Bart, tropfte wieder zurück in das Becken und hinterließ eine kleine trübe Wolke die von dem Schweiß und dem Schmutz der letzten Reise zeugten.
Für einen kurzen Augenblick reisten seine Gedanken zurück nach Olport und an die Runajasko, dachte an die Jahre die er dort verbracht hatte und die Träume die er damals hegte. Seine Absicht war es mit Brüdern und Schwestern seines Volkes die mittlere Westküste zu bereisen und wenn es sich lohnen sollte, andere Schiffe aufzubringen oder Ansiedlungen zu plündern, so wie es sein Volk seit vielen Jahrhunderten tat. Sein jetziges Leben erwies sich so gänzlich anders als er es sich damals ausgemalt hatte. Er wurde in Ereignisse von kontinentalem Ausmaß verwickelt, musste sich einem Feind gegenübersehen gegen den es möglicherweise keinen Sieg geben konnte.
Saaris an ihn gerichteten Worte holten ihn wieder zurück in das hier und jetzt.
"Was? Ob es hier sicher ist? Wo ist es das schon, doch Yamira hat recht, erzähle uns später davon. Am besten Wenn Kaldrim dabei ist, dann musst Du es nicht zweimal erzählen und ich muss es nicht zweimal hören." Ragnar drehte seinen Kopf zu dem jungen Mann, einem Bediensteten des Badehauses, der sich leicht zu übersehn, vornehm und gut geschult unauffällig in einer etwas dunkleren Nische aufhielt um von dort aus auf die Bedürfnisse der Gäste reagieren zu können und zum Beispiel auf Verlangen Wasser oder Wein reichte. Argwöhnisch blickte der Thorwaler zu dem jungen Mann, der sich ob des Blickes einen Schritt nach vorne begab und freundlich fragte ob er denn den Raum verlassen sollte. Dies alleine deutete für Ragnar darauf hin dass er jedes Wort, dass die Gefährten von sich gaben mitgelauscht hatte. Selbstverständlich hatte er es, denn wie sollte er sonst bemerken dass die Gäste einen Wunsch haben könnten.
"Bring uns noch einen Krug Wein und verschließe danach die Tür von außen." brummte der Thorwaler. Rasch rannte der der Bedienstete davon und nur wenige Augenblicke später in denen Yamira und Saari ein paar Worte wechselten, brachte der junge Mann den geforderten Krug Wein, reichte ihn Ragnar der ihn entgegennahm, und verschwand aus dem Raum nicht ohne die Türe zu schließen. Nun waren die Gezeichneten, wenn auch nicht vollzählig, unter sich. Ragnar setzte den Krug direkt an seine Lippen ohne den Wein vorher erst, wie man es in den feineren Ländern umständlich tat, erst in kleine unpraktische Becher zu füllen. Plötzlich stockte er jedoch und blickte in die tiefrote Flüssigkeit die kurz davor war über den Hals des Kruges seine Lippen zu berühren. Unbewusst nahm er wahr dass seine Gefährten sich weiter unterhielten aber er folgte den Worten nicht. Er blickte in den Wein, senkte den Krug und hob ihn zu einem der Löcher am Rande des Beckens in das normalerweise das überschwappende Wasser abfloss wenn die Badenden das Wasser, durch welche Tätigkeiten auch immer, zu sehr in Bewegung brachten. Kurz hielt er noch inne, goss den wein aber dann doch ohne dies mit einem Wort zu kommentieren, in das Loch bis der Krug vollständig leer war. Den leeren Krug stellte Ragnar auf den Beckenrand und nahm nun erst seine Gefährten wieder bewusst wahr.
________________________________________________ Stärke wächst nicht aus körperlicher Kraft - vielmehr aus unbeugsamen Willen.
Schockiert über den Bediensteten im Verborgenen starrt sie mitten in ihrem Satz den Mann an, der davon eilt. Ihr Wunsch war eigentlich das Becken für sich zu haben und sie hatte sich blind darauf verlassen. Zu lange war sie schon in der großen Stadt, sie hatte Gefahren längst ausgeblendet und sich sicher gefühlt...doch ohne sich viel anmerken zu lassen, spricht sie weiter, verärgert über sich selbst...der Tonfall wird in diesem Moment Saari gegenüber barscher...
Als der Mann wiederkehrt rede ich noch immer mit ihr und sehe beiläufig wie Ragnar den Wein langsam in den Ausguss gießt, anstatt ihn zu trinken...
Ich versuche durch die fröhlichen Fragen zuvor abzulenken, doch es gelingt mir nicht wirklich...
"Wir waren unvorsichtig, Yamira. Erinnere Dich an die Hauer die wir als Herrschaftssymbol zurückbringen sollten, doch letztendlich wurden wir dadurch zu Handlangern unseres Feindes." Ragnars Blick wanderte kurz zu dem Krug der unbewegt am Beckenrand stand "Wer weiss wer uns belauscht, wer versucht uns zu vergiften. ER hat seine Handlanger überall und wir können uns nicht sicher sein wer in seinen Diensten steht. Der Junge eben, Yamira..." Ragnar nickt kurz in Richtung der verschlossenen Tür, durch die der Bedienstete den Raum verlassen hat. "Wer sagt uns dass er nicht in SEINEM Auftrag hier auf uns gewartet hat und uns ausspioniert oder durch den Wein hat vergiften wollen? Niemand sagt uns das, Yamira. Menschen sind durch durch unser Dazutun gestorben, auch wenn dies nicht in unserer Absicht war. Wir müssen vorsichtiger sein... ICH werde vorsichtiger sein." schrie er nun fast und unvermittelt voller Zorn.
Als Ragnar ob seines kurzen Ausbruchs die Blicke seiner Gefährten auf sich spürt fängt er sich wieder.
"Aber vermutlich ist er nur ein Bediensteter, der auf mein Verlangen hin einen feinen Wein brachte wie man ihn in Punin gerne trinkt." Der Thorwaler bemerkte erst jetzt, dass er sich während seiner Worte etwas aus dem Wasser erhob. Sein Herzschlag war noch immer beschleunigt und die Adern auf seinem Handrücken traten noch deutlich hervor. In Gedanken ermahnte er sich selbst sich besser unter Kontrolle halten zu müssen. Langsam senkte er seinen Oberkörper wieder unter Wasser und suchte sich wieder eine bequeme Position am Beckenrand.
"Ich bin es so leid, Yamira. Ich bin es schon lange Leid und wir alle tragen diese Bürde mit uns herum. Die einen sehen in uns die Hoffnung zur Rettung des Kontinents, die anderen trauen uns nicht über den Weg und wiederrum andere nutzen uns aus oder wollen uns am liebsten tot sehen. sicher, es scheint unsere Aufgabe zu sein uns dem Dämonenmeister zu stellen, aber sag mir nicht, dass Du jetzt nicht lieber irgendwo ein sorgloses Leben führen würdest. Doch so ist nun die Welt... es gibt keine Sorglosigkeit mehr. Es gibt nur noch Krieg, Verrat und wenig Hoffnung".
Langsam liess er den Kopf wieder in den Nacken sinken und mit starrem Blick sah er zur Decke des Raumes
"Versteht es nicht so als wäre diese Bürde zu groß für mich, denn das ist sie nicht. Versteht es nicht so, als würde ich aufgeben wollen, denn das will ich nicht. In meinem Volk fühlt man sich erst dann wirklich lebendig wenn man in einem Sturm auf See dem Wind und dem Regen seinen Stolz entgegenschreit, wenn man sich dem stellt, das gerade versucht einen von Deck zu fegen. Dann, in diesem Augenblick, kurz bevor der Schrei endet, dann spürt man wie man den Widrigkeiten trotzt und sich gegen den Sturm behauptet. Ich brauche das Gefühl dass wir dem Sturm trotzen, ich will IHM meinen Stolz in sein Gesicht schreien und mich gegen ihn behaupten statt von ihm benutzt zu werden und verfluchte Hauer um die Hälse jener zu legen denen wir unsere Unterstützung versprochen haben."
Ragnar schnaufte kurz tief durch
"Yamira, wenn der Troll nicht gekommen wäre... wir wären dort im Norden draufgegangen. Es war so gut wie vorbei noch bevor es richtig angefangen hatte. Wir müssen aufpassen, mehr über unsere Kräfte lernen und uns auf unsere neuen Verbündeten verlassen".
Mit den letzten Worten richtete er seinen Blick wieder auf Saari
"Darum müssen wir herausfinden, wenn Du wirklich eines der Zeichen trägst, was es damit auf sich hat."
________________________________________________ Stärke wächst nicht aus körperlicher Kraft - vielmehr aus unbeugsamen Willen.
Erschrocken über Ragnars Gefühlsausbruch, senkt Yamira ihren Blick.
"Ihr habt Recht mein Freund. Ich verurteile euch nicht der Aufgabe, sondern bin über meine eigene Nachlässigkeit entsetzt. Seit Monaten bin ich schon in Punin, gut aufgehoben im Ordenshaus der ODL. Der Krieg ist weit weg und ich habe mich in die Bücher vertieft. Gefahr habe ich seit langem keine mehr um mich gehabt und bin nachlässig geworden, verzeiht mir."
Verärgert über sich selbst, lehnt sie sich erneut in den Beckenrand und starrt ebenfalls an die Decke...
Richtung Decke gewandt sagt sie noch leise nach kurzer Pause "wie sollte ich ein sorgloses Leben führen? ... Dies ist mir ohnehin nicht mehr möglich, Ragnar"
"Yamira, das war weniger gegen Dich als mehr gegen mich selbst gerichtet. Ich selbst hätte mich in der Zeit die uns dafür zur Verfügung stand mit Büchern und Berichten aus der Vergangenheit beschäftigen sollen. Du hast also wohl das Richtige getan. Unser Feind ist alt, also müssen wir auch in der Vergangenheit suchen um ihn zu verstehen und möglicherweis liegt dort auch ein Teil des Wissens verborgen mit dem wir ihn letztendlich doch besiegen können. Vielleicht warst Du die Einzige von uns die sich weiterhin gegen den Feind gewappnet hat."
Mit versöhnlichem Blick sah Ragnar Yamira tief in die Augen.
"Verzeih mir meinen Ausbruch, alte Freundin, und senke nicht den Blick vor mir. Ich kenne keine andere die so Stolz auf sich sein kann wie Du und es gibt keine anderen..."
Ragnar blickte nun auch zu den anderen Anwesenden
"...mit denen ich lieber so tief in der Scheisse stecken möchte wie mit Euch und Kaldrim. Auch fehlt mir Ardo und Hurdo und mögen sie nicht vegessen sein, wo immer sie auch sind.
________________________________________________ Stärke wächst nicht aus körperlicher Kraft - vielmehr aus unbeugsamen Willen.
"Worauf sollte ich stolz sein? Der Feind paktiert mit Frost und Eis, nicht zum ersten Mal. Der unnatürliche Winter im Norden ist sein Werk und wie schon in Kurkum hat er Handlanger, die mit dem Eis im Bunde sind...Dagegen bin ich selbst als uralter Wächter machtlos. Ich erstarre in der Kälte."
Sie erhebt beide Arme provozierend
"Also, mein Freund, so sag mir auf was sollte ich stolz sein? Darauf seit über 10 Götterläufen schon zu versagen? Immer zu spät zu kommen? Seine Armee nicht aufhalten zu können?"
Yamira hat sich erhoben und kommt Schritt für Schritt Ragnar näher...
"Sag schon! Schau mich an! Was siehst du? Was siehst du wirklich?! Du kennst mich schon vor meiner Verwandlung! Warum sollte ich auf das hier Sie zeigt auf ihren nackten Körper stolz sein? Was habe ich je tatsächlich erreicht? Außer mich verstümmeln zu lassen und ständig jedesmal fast drauf zu gehen?" sie lacht höhnisch und steht jetzt genau vor dem blonden Hünen
"Verstehe mich nicht falsch, Ragnar Starkadson, die Götter lieben mich" Sie breitet hämisch ihre Arme aus "schaut mich an, ich bin noch immer hier, lebendig und wieder zweiarmig... Aber wofür!?! Ich ziehe jederzeit gerne mit euch in eine Schlacht, aber stolz?! Nein stolz kann ich darauf nicht sein auf der Verliererseite zu stehen!"
Yamira nähert sich Ragnars Gesicht und lehnt sich vor und flüstert ihm ins Ohr
"und da stehen wir zurzeit mein Freund"
Dann lässt sie sich rückwärts ins Wasser fallen und taucht für einige Sekunden unter ehe sie wieder vor Ragnar auftaucht.