Seine Hand zitterte, wie so oft seit jenem Tag, als er den Brief an seinen alten Freund Dr. Bates in den Briefkasten warf. Immer wieder erwischte er sich in letzter Zeit dabei in Versuchung zu geraten doch etwas von dem guten Whiskey zu nehmen, den er seit er trocken war als Mahnung stets auf seiner Kommode im Arbeitszimmer stehen hatte. Das Kind war doch tot gewesen und doch kam es hinter ihnen her, mit einem Messer! Und wenn es nicht tot gewesen war? Dann hätte er ein Kind erschossen, ein Kind! Er war zwar Pastor, aber eigentlich eher rational denkend, was geschehen war, war unmöglich, daher hatte er sich entschlossen den Brief zu schreiben. Dr. Bates war einer der ersten Jungen die er in seiner Funktion als Pastor getauft hatte und auch nachdem dieser lange erwachsen, Medizin studiert und Arbeit bei der New Yorker Polizei gefunden hatte, war der Kontakt nie abgebrochen, wenn jemand erklären könnte, was geschehen war, dann er. Und wenn nicht? Nun er wollte es positiv sehen, sollten es wirklich vom Teufel besessene gewesen sein, wie einige der abergläubischen in der Region munkelten, nun wenn es einen Teufel gibt, dann gibt es auch einen Gott. Mit diesen Gedanken machte er sich auf den Heimweg. Ob der alte Mc Dean wohl immernoch unter der Hand selbst gebrannten verkauft?
Manchmal, da gibt dir das Leben Zitronen, aber das macht nichts, du schneidest sie klein, nimmst dein Tequila, Gin oder welches Gift auch immer dir liegt und schon sind sie nicht mehr so sauer. Dann irgendwann ist das Gift leer und du merkst wieviel Zeit du eigentlich mit ihm verbracht hast, schaust zurück, ggf bereust es, aber du raffst dich auf, bereit neu anzufangen, weiter zu machen. Da hörst du ein Klopfen, du drehst dich um, siehst eine Tür, die dir vorher nie aufgefallen war, gehst auf sie zu, öffnest sie und da steht es, lächelt dich an, Leben - und es hat Zitronen dabei 😜
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