In einem abgedunkelten Zimmer einer Herberge sitzt Ragnar auf dem Boden, den Rücken gegen das Bett gelehnt. Seine Haare hängen ihm strähnig in das Gesicht während seine Arme auf den angewinkelten Knien ruhen. In der rechten Hand hält er einen fast leeren Holzkrug dessen spärlicher Inhalt kurz davor ist sich auf den Boden zu ergießen. Es riecht nach Bier, viel Bier. In der Linken hält der Thorwaler mehrere Blätter Papier auf denen verschnörkelte Zeichnungen abgebildet sind, doch sein Blick trifft sie nicht sondern geht in die Leere des Zimmers.
Seit der geneigte Betrachter den Raum betrat hat sich der Thorwaler keinen Deut bewegt. Nur sein deutlich hörbares Schnaufen verrät dass er nicht einer Versteinerung zum Opfer gefallen ist. Dann, nach wenigen Minuten beginnt das Holz des Kruges plötzlich unter dem stärker werdenden Griff Ragnars zu knarzen. Langsam führt er den Krug zu seinem Mund und dann, kurz bevor er die Lippen an den Rand ansetzt blickt er auf den wenigen Schaum des Bieres, der lustlos auf der Oberfläche treibt, und verharrt für einen Augenblick. Dann, ohne weitere Vorzeichen, schleudert er den Krug mit aller Kraft gegen die gegenüberliegende Zimmerwand. Der Krug zerbricht und ein nasser Fleck schalen Bieres bildet sich an der lehmverputzen Wand.
In der Halbdunkelheit des Zimmers hat es für einen Augenblick den Anschein als wäre der Rubin in Rangars Schädel kurz aufgeglommen, doch war dies für eine bewusste Wahrnehmung zu kurz. Mit der nun freien Hand reibt er sich die restliche Benommenheit aus den Augen und richtet sich schließlich auf. Schweren Schrittes geht er leise murmelnd zum Fenster. "Ein Scheissplan war das... haben uns so richtig in den Arsch getreten." Mit der Rechten stößt er die Fensterläden auf. Sofort schlagen ihm grelles Sonnenlicht und frische Luft entgegen. Beide sind ihm derzeit wenig willkommen. Sein Blick fällt auf die dicht bevökerte Straße unter seinem Fenster: "Und jetzt sitzen wir in Punin und lecken unsere Wunden. Was hätten wir tun können, wie hätten wir siegreich sein können mit einem Verräter in unseren Reihen... womöglich nicht dem einzigen."
Zum ersten Mal seit Stunden fällt sein Blick wieder auf die Zeichnungen, die er von Yamira erhalten hatte. Um Hautbilder hat die werdende Skjellenhud ihn gebeten. Hautbilder die eine Geschichte erzählen sollen. Ragnar blickt auf den Seetigerkopf, den er auf seiner Brust trägt und reibt sanft über das Bild. Es ist eine Weile her, dass er sich dem Hautbilder stechen gewidmet hat. Sicherlich würde es ihn von den Gedanken an den letzten Kampf, der eigentlich kein wirklicher Kampf war, ablenken. "Ein Falle hat man uns gestellt, einen verdammten Hinterhalt wie dumpfen Tölpeln die am Strand nach Fischresten suchen oder einem Ifirnshai der zu Nahe an..." Erneut hält Ragnar inne. Fast wäre es wieder geschehen und der Hass, der Zorn, hätte gedroht ihn hinfortzuspülen. Langsam öffnet er die Hand in der er die zerknüllten Zeichnungen hält. Sein Gesicht wirkt bitter. Sorgsam glättet er die Zeichnungen die er in der Wut unbewusst zerknüllt hatte und lässt sie auf dem Tisch liegen.
"Doch vorher müssen Dinge erledigt werden." sagt er plötzlich mit unerwartet kräftiger Stimme zu sich selbst und streckt seine Arme. Genüsslich lässt er die Gelenke krachen als er merkt wie Leben in seinen Körper fliesst, wie der Gedanke etwas zu tun, etwas tun zu können, ihn wieder in das hier und jetzt zurückholt. Langsam dreht er seine Arme über den Kopf, er spürt wie Sehnen sich dehnen, Muskeln den Kampf gegen Lethargie gewinnen und sich mit Kraft füllen. Die Schlacht war verloren, doch er und seine Gefährten waren am Leben, nur das zählt nun für ihn. Er weiß, dass selbst hundert vollbsetzte Ottas dem Feind nicht den Sieg abgerungen hätten. Nein, dieser Feind konnte nicht mit den Mitteln besiegt werden die man gegen ihn auffuhr. Sein Blick fällt auf den kleinen Spiegel oberhalb der Waschschüssel. "Wohl eher hätte ich sie mit meinem Antlitz in die Niederhöllen zurückgetrieben" murmelt er zu sich selbst. Mit beiden Händen hebt er sich Wasser aus der Schüssel in sein Gesicht. Trübe Tropfen fallen aus seinem Bart, von seiner Haut wieder in die Schüssel. "Wird Zeit dass ich wieder wie ich aussehe."
Nachdem Ragnar sich gewaschen hat blickt er auf die Reste seiner Kleidung. Hier würde er damit nicht lange herumlaufen können ohne dass man Ihn der Bettelei beschuldigte. Die Kleidung ist zerfetzt, versengt und mit Blut getränkt. Er wird sich neue beschaffen müssen. Der Thorwaler zieht sich die Teile an, die noch am brauchbarsten wirken und versucht zumindest einigermaßen vorzeigbar auszusehen, das ihm jedoch ob des Zustandes der Kleidung nicht gelingt. Sorgsam prüft er den Sitz der Augenklappe, mit der er für gewöhlich das Rubinauge in der Öffentlichkeit verbirgt. "Scheisse" enfährt es ihm als er die Tür öffnet und das Zimmer verlässt "Hunger habe ich auch". Laut fällt die Tür hinter ihm in's Schloss.
________________________________________________ Stärke wächst nicht aus körperlicher Kraft - vielmehr aus unbeugsamen Willen.
Während Ragnar zwischen den Marktständen und Läden umherwandert reisen seine Gedanken weiter. "In Tobrien wird es beginnen" wiederholt er immer wieder gedanklich. "Was ist das besondere an Tobrien, so dass der erste Hieb dort herniederfahren soll. Besitzt es eine besonders gute strategische Lage? Gibt es dort etwas das er dringend benötigt? Oder ist es weil es aus seiner Sicht gut einzunehmen ist? Wenn diese Flotte gen Tobrien zieht, dann werden sie den Golf von Perricum passieren müssen. In Perricum liegen viele Schiffe, womöglich eine Armada bereit. Die Perlenmeerflotte?. Würde er am Golf vorbeiziehen müsste er riskieren dass diese Schiffe ihm in den Rücken fallen während er Tobrien direkt von der Küste angreift. Würde er zuerst Perricum angreifen, die Flotte ausschalten und Tobrien über den Landweg attackieren? Wenn ja, warum nicht den kurzen Weg von Perricum nach Gareth? Es muss dort etwas geben das er braucht" Ragnar schüttelt den Kopf. Es lief auf Spekulationen hinaus. "Die Küstenstädte müssen gewarnt werden" denkt er bei sich, als er einen Stand findet an dem er brauchbare Kleidung ausmachen kann. Auf Ragnars Lippen erscheint ein leichtes süffisantes Lächeln als sich ein weiterer Gedanke in seinen Schädel schleicht: "Heute möchte ich die Küstenstädte warnen, vor noch nicht all zu langer Zeit musste man die Küstenstädte vor meinem Volk warnen. Die Zeit ist im Wandel, alte Gewohnheiten zählen nichts mehr."
Nach seinem Einkauf begibt sich Ragnar zum hiesigen Efferd-Tempel. In einem Haus des Vaters des großen Bruders erhofft er sich Gehör und Unterstützung. (Gespräch bitte per Mail, verfasse ich schnellstmöglich. Mit wem kann ich das ausgestalten? Jens oder Mirko?)
________________________________________________ Stärke wächst nicht aus körperlicher Kraft - vielmehr aus unbeugsamen Willen.
Der Puniner Efferdtempel ist ein düsteres, klobiges Gebäude im Befreiungsstil. An den Ecken hat das graubasaltene Gebäude wasserspeiende Delphine als Verzierung. Der Efferdgeweihte, Hochwürden Mirinya von Franfeld wird dich sicherlich empfangen und dir gehör schenken. Was verlangst du von ihm?
Ragnar betrete den Tempel und verlange nach Hochwürden Mirinya von Franfeld und ziehe mich mit ihm nach Möglichkeit in einen Teil des Tempels zurück in dem man uns nicht hören kann.
Zuerst möchte ich ihn um vorläufiges Stillschweigen und Vertraulichkeit bitten. Ich unterstreiche diese Bitte indem ich das magische Delfinamulett, das ich trage, abnehme und in eine Opferschale lege. Wenn er mir Diskretion zusichert möchte ich gerne von Ihm wissen, inwieweit er Kenntnis über die Seeschlacht von Andalkan sowie deren Hintergründe besitzt.
________________________________________________ Stärke wächst nicht aus körperlicher Kraft - vielmehr aus unbeugsamen Willen.
Da die Ereignisse noch nicht sehr lange zurückliegen und es nur wenige Überlebende gab, weiß er nichts, bis auf einige Gerüchte, über die Ereignisse auf Andalkan.
Ragnar wird Mirinya von Franfeld von der Seeschlacht, bzw. dem Desaster berichten, wobei wird er insbesondere die Manifestierung der Macht von Charyptoroth hervorheben wird. Danach trägt er die Bitte, den Efferdtempel in Perricum über das geschehene zu Informieren. Der dortige Geweihte soll alles in seiner Macht stehende tun um die Perlenmeerflotte in Alarmbereitschaft versetzen zu lassen und alles auf einen Angriff der Flotte Borbarads vorzubereiten. Die Efferdgeweihten werden häufig als Berater oder Gerichtsbarkeit zur See hinzugezogen, weshalb man dessen Worten glauben schenken sollte.
Er fügt hinzu, dass er glaubt von Swafnir und/oder Efferd über die Anwesenheit Charyptoroth gewarnt worden zu sein. Hierbei beschreibt er die Warnung die er im Wasser gesehen hat bevor die Flotte die Insel erreicht hatte. Sollte der Hochgeweihte Zweifel an der Ehrlichkeit des Thorwalers haben wird Ragnar aufbrausend reagieren und seine Worte mit dem Satz "Mein Wort, Dein Pfand" bekräftigen. Der Efferdgeweihte sollte diesen Schwur kennen, gilt er bei den Thorwalern doch fast als "heilig".
Sollte der Hochgeweihte keine Fragen oder Zweifel haben, wird Ragnar noch um den Segen Efferds bitten, 10 Dukaten in der Tempelkasse lassen und dann den Weg zu seinen Freunden suchen.
________________________________________________ Stärke wächst nicht aus körperlicher Kraft - vielmehr aus unbeugsamen Willen.
Er wird sich alles in Ruhe anhören und nur ab und zu einige Zwischenfragen stellen. Er wird deiner Bitte entsprechen und die Warnung an den Efferdtempel in Perricum weiterleiten. Seinen Segen bekommst du und er bedankt sich für die 10 Dukaten, die du dem Tempel als Spende hinterlässt.