Ich wurde von meiner Mutter als Kriegerin aufgezogen in der aranischen Garnison in Zorgan. Nachdem sie 1007 BF des Verrats beschuldigt wurde und ich bei dem Kampf um ihr Leben eine Magierin tötete, wurde ich zur Sklaverei verurteilt und man verkaufte mich nach Al'Anfa für den Kampf in den Arenen. Mir wurde durch einen Unbekannten die Freiheit geschenkt, indem er mir zur Flucht verhalf und ich begab mich ins Mittelreich um einer Vision zu folgen. Nach der Rettung eines Barons im Reichsforst führte mein Weg mich zurück in den Süden und ich bekämpfte mit meinen damaligen Gefährten Liskom von Fasar in der Gorischen Wüste, wobei ich auf meiner Reise dorthin meinen linken Arm durch einen Ghulbiss verlor. Zurück in Khunchom erarbeitete ich mir mein Kampfgeschick zurück und ging nach Maraskan um dort Rebellen zu bekämpfen. Doch ich wechselte die Seiten und wurde von Einheimischen aufgenommen. Nach fast zwei Jahren verließ ich gezwungenermassen die Insel um einen Magier nach Mherwed zu begleiten.......
Grobe Auflistung meiner letzten 4 Jahre...
Geburt: 990 BF Aussehen: Schwarze lange Haare, schwarze Augen, Narben, linker Unterarm fehlt, rechter Arm ist tätowiert, ca. 1,80 groß, sehr muskulös Kleidung: Lederstiefel, Pluderhosen, Bluse, Lederharnisch, teilweise Lederzeug an den Schultern, Breiter Stoffschal als Gürtel in der ein Nachtwind steckt in einer Schwertscheide, ab und an Turban mit Tuch vorm Gesicht gegen den Sand
Meine ausführliche Geschichte bevor mein Heldenleben begann...
Einige Goldmünzen verlassen eine raue Hand. Langsam, als wäre die Zeit ein zäher Fluss, fallen sie hinab. Die Münzen drehen sich und die hoch am Himmel stehende Sonne zaubert ein funkeln auf das Gold, so das man meinen könnte, ein Sternenregen falle auf die staubige Erde. Dann verschwinden sie in einem Beutel, der von einer anderen Hand weit aufgerissen das Gold empfängt und es in ewiger Nacht verschließen wird. Je wird es lauter. Jubelnde Massen sind zu hören, vermischt mit dem Kreischen entsetzter Weiber und Kinder. Der Mann, der den Beutel mit dem Gold nun in seinen Mantel verschwinden lässt blickt grinsend hoch und seine fauligen Zähne kommen langsam zum Vorschein. Seine faltigen Augen leuchten als er seinen Gegenüber fixiert. Mit leicht spöttischem Unterton beginnt er zu sprechen: „Ich sagte euch doch, Borons Gnade ist mit mir und auch heute würde er triumphieren.“ Dann blickt er hinunter. Hinunter in eine Arena, einem Hexenkessel gleich in dem Tod und Verderben herrschen, wenn die Ränge gefüllt sind und das Schreien der Massen alles übertönen was es auf Dere geben mag. Diesmal ist der Mann lauter, gar euphorisch und mit geballter Faust ruft er hinunter in den Schlund, den Schlund aus Blut und Tod: „YAMIRA … du Weib aus dem tiefsten Abgrund der Höllen, töte sie alle und mein Becher wird immer gefüllt sein … VERGIESS IHR BLUT IM SAND UND TRIUMPHIERE !“
Unten, im Zentrum dieses Kessels, steht ganz klein, von den oberen Rängen kaum zu erkennen ein Weib. Ihr Blick ist gesenkt und starrt zu Boden. Sie würdigt die Massen keines Blickes und mit Tränen in den Augen starrt sie in den Sand. Ihr Körper ist geschunden ihre Rüstung zerschnitten. Ihre Tränen vermischen sich mit dem Blut aus einer Wunde an ihrer Wange, laufen herab und sammeln sich am Kinn. Sie kann sehen, wie jeder einzelne rote Tropfen herabfällt und nach einer Ewigkeit den sandigen Boden trifft. Vor ihr liegt ein Mann. Regungslos, die Arme ausgebreitet bildet sich um seinen Körper herum eine immer größer werdende Blutlache. Der Helm ist geborsten und gibt einen Blick frei auf seine toten Augen, die in Entsetzen weit aufgerissen sind. Der Mund ist in einem erstickten Schrei weit aufgerissen und der letzte Hauch des Todes hat ihn bereits verlassen. Ein Krummdolch steckt tief im Herzen des Mannes, der einst ein mächtiger Kämpfer war, ein Gegner den es zu fürchten galt. Unzählige Kämpfe hatte er bestritten, unzählige Leben genommen und sich am Blut seiner Gegner gelabt. Nichts ist mehr davon übrig, nichts mehr als ein lebloser Berg aus Fleisch und Knochen um den sich bereits die Fliegen kümmern. Das Weib sieht auf, blickt auf den blutenden Körper und Wut steigt in ihr auf. Was für eine Verschwendung. Eine Verschwendung von Kampfkraft und Können. Ihr Gegner war ein grandioser Kämpfer gewesen, ihr fast ebenbürtig und ein Meister mit dem Dreizack. Wären sie gemeinsam in die Schlacht gezogen, sie hätten gemeinsam blutiges Gericht unter ihren Gegnern gehalten und Welle um Welle ihrer Feinde wären verzweifelt an ihrem Mut und ihrer Stärke. Aber so hatten sie gekämpft, um den jubelnden Mob zu unterhalten. Zwei Gefangene, aufeinander gehetzt wie Hunde die nur zwei Möglichkeiten hatten. Sterben oder Leben. Ihre Wut wird größer, zornig blickt sie empor in die Ränge, in denen es vor Leben nur so wimmelt. Ihr wütender Blick stachelt die Menge nur noch weiter an, sie wird bejubelt und beschimpft. Sie geht ein paar Schritte nach vorne, immer noch ist sie wie in Trance als sie vor dem leblosen Körper ihres Gegners steht. Sie greift nach ihrem Dolch. Er fühlt sich vertraut an, sie besitzt diese Waffe schon lange, sehr lange. Mit einem Ruck zieht sie den Dolch aus dem Körper des Mannes und ein letzter Blutschwall ergießt sich aus der großen Wunde. Sie wendet sich ab, verlässt die Arena des immerwährenden Kampfes mit langsamen Schritten. Das Kreischen der Menge ist nur noch wie das Rauschen des Meeres in ihren Ohren. Sie fühlt sich taub und stumpf in ihrem Herzen. Der Sinn ihres Daseins schwindet dahin. Es gibt nur noch sie und die Arena, solange bis sie ihre Schuld mit dem Tod bezahlt hat. Solange bis jemand kommt, der endlich stärker ist als sie, jemand der ihr die Schmerzen für immer nimmt und dafür sorgt das es still wird um sie herum. Sie denkt an ihre Mutter und wieder laufen ihr Tränen über das Gesicht. Sie war glücklich gewesen, aber dies schien vor Ewigkeiten gewesen zu sein. Erinnerungen an ein glückliches Leben, eine stolze Mutter, die erkannte dass in ihrer Tochter der gleiche Kampfesswille empor kam wie bei ihr. Sie hatte ihr alles beigebracht, alles was sie wusste und kannte. Sie war ihr Ebenbild, im Antlitz und im Kampf. Und nun, da sie nicht mehr war, verraten und ermordet, musste sie ihre Kunst vorführen. Wie ein Zirkusaffe vor einem lachenden Publikum, eine Kunst die nur wenige beherrschten. Sie musste daran denken, wie all das geschehen war, der Tag an dem ihr Glück und ihr Leben zerstört wurden...
… eine Sonne steht am Himmel und sie heizt die Luft unerträglich auf. Yamira's Mutter, Shanya al kira steht im Hof der Garnison von Zorgan, umringt von den Eisernen Tigern. Hier haben unzählige Kämpfer und Kämpferinnen unter Schweiß und Blut die Ehre erhalten, einer der Tiger zu werden, einer Eliteeinheit dessen Ruhm weit über die Grenzen Araniens bekannt ist. Ihre Mutter steht da, wie das Ebenbild einer Kriegsgöttin, gehüllt in einen prächtigen Harnisch, der Blick eisern und stark. Sie ist der Miralay der Eisernen Tiger, ihr Oberhaupt, eine Legende die den Tod mehr als einmal ins Gesicht gelacht hat. Ihr Harnisch droht zu bersten. Sie droht zu bersten vor lauter Stolz, als sie ihrer Tochter zusieht, wie sie ein ums andere mal ihre Gegner im Training bezwingt. Sie sieht sich selbst, als sie jung und ungestüm war und sie weiß das ihre Tochter eines Tages an ihrem Platz stehen wird. Wenn sie einst vergangen sein wird, wird Yamira ihr Erbe antreten. Sie verfolgt jede Bewegung ihres geschmeidigen Körpers und sie muss ihren Stolz fast schon unterdrücken, denn sie soll nicht bevorzugt werden, sie soll sich ihren Platz erkämpfen wie einst sie es tat. Yamira hat ihren Gegner besiegt. Sie blickt in die Augen ihrer Mutter, sie sieht ihren Stolz und ihr Körper erschauert vor Ehrfurcht und Liebe zu ihr. Diese Frau hat sie großgezogen. Sie hat ihr alles gegeben was sie zum Leben brauchte. Die Liebe die ein Mädchen braucht, aber auch die Härte die eine Kriegerin formt. Ihr Vater war früh gestorben. Saajd hatte er geheißen und es verging kein Tag, an dem ihre Mutter ihr nicht von seiner Schönheit und Anmut erzählte. Ihre Liebe war bis über den Tod so stark zu ihrem Gemahl gewesen, dass sie nie wieder einen anderen Mann in ihr Gemach ließ und fortan ihr ganzes Können, ihr ganzes Streben ihrer Tochter zukommen ließ. Beide blicken sich an, Mutter und Tochter vereint und sie kann es kaum abwarten mit ihr in den Kampf zu ziehen. Sie will ihr zeigen das sie bereit ist, bereit um den Feinden den Tod zu bringen und ihre Mutter zu Ehren. Da wird das Tor aufgestoßen. Staub und Lärm der Straßen von Zorgan dringen störend herein und ein Trupp Gardisten marschiert in den Hof. Ihre Schritte hallen von den Wänden des Hofes wieder und sie sind schwer bewaffnet. An der Spitze dieses Trupps gehen zwei Frauen, von denen Yamira nur eine kennt. Ishar saba Karimah, eine Frau die Yamira schon gesehen hat. Sie ist ihrer Mutter unterstellt, aber sie weiß, dass sie nach mehr strebt. Nach mehr Macht und Ruhm, aber ihre Mutter war zu stark für ihr Bestreben sie zu verdrängen. Die andere kennt Yamira nicht, aber ihr wird flau im Magen, als sie erkennt dass es eine Magierin ist. Eine Zauberkünstlerin, wie sie Yamira noch nie gesehen hat. Gehüllt in eine schwarze Kutte, die ihren Körper nur erahnen lässt, das Gesicht schmal und knochig blickt sie ausdruckslos in Richtung ihrer Mutter. Yamira fürchtete sich vor niemanden, doch solch eine Frau erfüllt sie mit Angst. Welche Macht mag in dieser Gestalt innewohnen. Sie werden umringt und Ishar geht zu ihrer Mutter die keinen Schritt weicht und mit misstrauischem Blick auf das wartet was kommen mag. Ishar blickt sie triumphierend an, dann dreht sie sich um und blickt in die Wartenden. Als sie ihren Mund öffnet erfüllen Worte den Raum, die mit solcher Befriedigung gesprochen werden, das es kaum zu ertragen ist: „Shanya al kira! Ihr seid hiermit verhaftet wegen Hochverrat am Aranischen Reich! Ihr werdet umgehend fort gebracht um dort von ihrer Erhabenheit Mondsilbersultana Sybia von Zorgan selbst gerichtet zu werden. Mögen die Götter euch beistehen.“ Ihre Mutter wirkt gelassen. Sie hat den Blick gesenkt, die Augen sind verschlossen. Ohne ein Zittern in ihrer Stimme, ohne den leisesten Ton der Unruhe spricht sie ihre Worte: „Ishar saba Karimah, ich weiß nicht welche niederhöllischen Dinge ihr ausheckt, aber im meinem ganzen Leben habe ich noch nie jemanden verraten nicht mal euch, ihr schleimiger Abschaum aus den tiefsten Gefilden der Hölle.“ Die letzten Worte spricht ihre Mutter mit so viel Gift in der Stimme dass sie zusammenzuckt. Yamira beobachtet sie. Shanya wirkt ruhig, aber ihre Muskeln sind gespannt, wie ein Jaguar kurz vor dem Sprung. Sie erkennt, dass sie bereit ist, bereit sich nicht wie ein gefangenes Tier abführen zu lassen um ihre letzten Tage in Scham zu verbringen. Die Magierin tritt hervor. Nur ihre Bewegungen strömen schon die Macht aus, die von ihr ausgeht, die Luft scheint zu knistern und der Lärm der Straße ist nur noch ein dumpfes Geräusch weit entfernt von diesem Geschehen. Die Stimme der Maga klingt mehr als das Zischen einer Schlange, als das eines Menschen: „Mein Name ist Zechiban al Fessir, Maga und mächtige der altehrwürdigen Akademie der geistigen Kraft zu Fasar. Ihr werdet euch fügen, den es gibt unumstößliche Beweise für euer Vergehen.“ Sie blickt zu einer Wache und nickt. Diese geht hinaus und die Spannung während des Wartens steigt ins unerträgliche. Die Wache schleift einen Mann in den Hof. Er trägt eine Kette um den Hals und einen Fetzen Stoff um die Lende. Sein Körper ist geschunden von brutalen Schlägen, seine Knochen sind gebrochen und sein Gesicht geschwollen so dass man kaum erkennen kann, wer dieser Mann eigentlich ist. Der Mann wird der Maga vor die Füße geworfen wo er im Staub liegen bleibt. „Steh auf du Wurm oder soll ich dir Beine machen.“, sagt Zechiban mit maßloser Verachtung in ihrer Stimme, “Ist das die Frau die ihr als Spion des Sultans Hasrabal treffen sollt, um für Unruhen im Land zu sorgen?“ Der Geschundene erhebt sich unter Mühen und droht immer wieder zu fallen. Als er steht blickt er in die Richtung eurer Mutter. Sie glaubt, dass sie kaum etwas erkennen kann mit seinen zugeschwollenen Augen, doch er nickt und leise, fast flüsternd antwortet er: „Ja … das ist sie. Diese Frau will euch verraten und das Reich Hasrabals zu einem Sieg über Gorien und Aranien bringen, damit er seine Macht mehrt und sich zum Herrscher aufschwingt über das ganze Tulamidenland. Sie ist gewillt, das ganze Land ins Chaos zu stürzen um Hasrabal zu folgen.“ Die Worte wiegen schwer im Raum und eine erstickende Stille legt sich über alles und jeden. Yamira blickt ihre Mutter an die immer noch scheinbar ruhig da steht und zu Boden blickt. Verrat denkt sie. Verrat an ihr und an alles was sie glaubt. Sie hebt den Kopf, blickt in ihre Richtung und seine Augen erschrecken sie einen Moment. Sie wird nicht gehen, sie wird sich nicht abführen lassen, das sieht sie genau. Ihr Herz schlägt ihr bis zum Hals, als sie ihre Muskeln sieht, die kurz davor sind zu explodieren. Sie sieht ihr an, dass Worte hier nicht mehr helfen und sie trifft eine Entscheidung. Sie träumte davon mit ihr in der Schlacht Seite an Seite zu kämpfen und nun war der Moment gekommen. Sie sieht ihr an, das sie mit dem Tod abgeschlossen hat, das es keinen Weg mehr gibt der hinaus führt. Sie wird ruhiger, die Welt liegt klar vor ihr und sie analysiert. Sie schätzt die Gegner ab, ihre Positionen und wo ihre Mutter nach dem ersten Angriff sein wird. Ihre Ausbildung lässt sie kalt eine Strategie festlegen und sie weiß genau, wo sie zuerst ansetzen muss, um diesen Kampf überhaupt gewinnen zu können. Ihre Mutter sieht ihr immer noch in die Augen. Sie erkennt dass sie sie begleiten wird bis zum letzten Atemzug und sie richtet sich ein wenig auf. Ihre Tochter … ihr ganzer Stolz. „Nun was sagt ihr Shanya al kira?“, spricht Ishar voller Hohn. Ein Moment der Ruhe … „Was ich sage ?“, spricht ihre Mutter mit ruhiger Stimme. „FAHRT ZUR HÖLLE !“ Dann geht alles sehr schnell. Der Speer ihrer Mutter schnellt nach vorne, aber Ishar hat mit dieser Reaktion gerechnet und ihren Schild nur knapp vor dem tödlichen Stoß erheben können. Und doch gleitet ihr Speer am Gesicht Ishars vorbei und zeichnet ihr eine tiefe Wunde auf die Wange die ihr ein Leben lang an ihrer Mutter erinnern wird. Es wird laut, die Wachen, geblendet von dem Verrat an ihrer Mutter stürmen auf sie los. Die Schüler und Schülerinnen stehen fassungslos im Hof, unfähig eine Reaktion zu zeigen. Die Maga erhebt ihre Arme, murmelt Worte der Macht und Yamira stürmt los. Sie wird ihr erster Punkt sein wo sie ihren tödlichen Stoß setzen wird. Die Maga beachtet sie nicht, sie ist ganz auf ihre Mutter fixiert. Eine Wache stellt sich ihr in den Weg, doch mit einer Drehung umgeht sie den Gegner geschmeidig wie eine Katze. Sie hat nur die Maga als Ziel, etwas anderes nimmt sie nicht war. Ein zweiter Gegner versucht sie aufzuhalten, doch sie taucht unter seinem Speestoß weg und sticht ihm ihren Dolch direkt in seinen Hals. Als er röchelnd zu Boden geht ist sie schon weiter, nah dran um ihren Angriff zu beginnen. Aber es werden immer mehr, die Wachen haben ihr Ziel erkannt und versuchen nun sie aufzuhalten. Die Maga ist mit ihrem Zauber fast fertig, schon zucken Flammen aus ihren Fingern und da springt Yamira. Es ist ein hoher Sprung, doch sie kann die Maga so nicht erreichen. Da wirft sie ihren Khunchomer kräftig, voller Zorn und Hass auf diese Frau. Als er ihre Hand verlässt stürzt sie zu Boden. Der Khunchomer durchteilt sirrend die Luft. Die Maga bemerkt es. Wie in Zeitlupe dreht sie sich um, ihr Zauber ist gestört. Die Flammen an ihren Händen vergehen. Als sie den Kopf in ihre Richtung gedreht hat, erkennt sie ihre Überraschung auf ihrem Gesicht. Dann dringt der Khunchomer in ihr Gesicht ein, Blut spritzt als er das knochige Antlitz durchschneidet und die Maga zusammenbricht. Dann wird sie gestürzt als die Wachen sie zu Boden werfen. Sie wird empor gezerrt, unfähig sich zu bewegen. Sie wehrt sich und versucht in Richtung ihrer Mutter zu blicken. Shanya kniet. Um sie herum liegen viele Tote, die ihren Angriff mit dem Leben bezahlt haben, doch ein Speer steckt in ihrem Bauch und aus ihrem Mund fließt Blut. Sie blicken sich an … ein letztes Mal. Hinter ihrer Mutter steht, mit blutig, vor Hohn verzerrtem Gesicht Ishar, einen gewaltigen Khunchomer in der Hand. Ihre Mutter lächelt ihr zu und ihr Mund formt ihre letzten Worte die sie zwar nicht hören kann, die sie aber spürt: „Ich liebe dich !“ Dann fährt der Khunchomer nieder und trennt den Kopf vom Körper ihrer Mutter. Ihr wird schwarz vor Augen und eine tiefe Dunkelheit umgibt ihren Geist.
Yamira sitzt wieder in ihrer Zelle. Sie hat geweint, den ganzen Weg von der Arena bis hierher. Sie durfte nicht sterben, nicht so schnell. Man brachte sie damals zum Erhabenen und er hielt unerbittlich Gericht über die vermeintliche Verräterin. Sie hätte der Tod erwartet, doch sei sie nicht aktiv am Verrat des Sultanats beteiligt gewesen und wollte nur ihre Mutter schützen. Doch sie hatte eine Maga getötet und die brüchigen Beziehungen mit Fasar wären in Gefahr. Der Sultan ließ Gnade walten und noch heute wünschte sie sich, zum Tode verurteilt zu werden. Sie wurde zur Sklavin, später verkauft an einen Al'Anfanischen Händler, der ihre Kampfkraft erkannte und sie in die blutigen Arenen der Pestbeule des Südens brachte.
Ein Besucher kommt, Yamira blickt auf. Nicht selten kommen Besucher um sie anzugaffen und das widert sie an. Doch diesmal ist es eine seltsame Person die hier nicht alltäglich ist. Eine junge Frau, schlank und hochgewachsen mit wallnussbraunem Haar und strahlend blauen Augen in dessen ein Alter verborgen liegt, was Yamira zurückschrecken lässt. Sie ist in einfache Gewänder gehüllt und beobachtet Yamira mit neugierigem Blick. Sie versucht Sie zu ignorieren, doch ihre ruhige, ja fast schon stoische Art macht auch sie neugierig. Dann beginnt sie zu sprechen. Zu ihrer Überraschung beherrscht sie ein wenig ihre Sprache, allerdings brüchig und mit fürchterlichem Aktzent und dennoch klar wie ein früher Morgen. Sie fragt sie, ob sie frei sein will und Yamira glaubt sie wolle sie nur verspotten. Sie redet etwas von einem dunklem Übel das heraufzöge, und sie könne sich gegen das Böse stemmen. Nur eine Kämpferin mit reinem Herzen könne dies tun. Sie weiß nicht ob sie ihr glauben soll, ob sie sie nur auf den Arm nehmen will oder ob sie einfach nur wirr im Kopfe ist. Doch sie blickt ernst und wartet ihre Antwort ab. Yamira nickt nur. Yamira solle in den Norden gehen, wenn sie frei ist, in den Reichsforst auf Burg Falkenwind wo ihr Schicksal warten würde. Dann erwacht Yamira plötzlich. Sie hat geschlafen und liegt auf ihrer Pritsche. Sie hat nur geträumt, ein unsinniger dummer Traum. Wer solle sie denn befreien, sie die Geächtete.
Nachts liegt sie auf ihrem Lager, die Augen geöffnet starrt sie an die Decke. Gerade hat sie eine karge Mahlzeit eingenommen, zu wenig zum satt sein aber zu viel um zu sterben. Ihre Gedanken schweifen durch die Welt. Diese Frau geht ihr nicht aus dem Kopf. Was wollte sie? Von was für einer Burg hatte sie geredet und warum träumte sie von Dingen die sie eigentlich nicht kannte ? Da fährt ihr ein Schmerz durch den Magen. Gebeugt windet sie sich auf ihrem Lager und das stechen im Bauch wird immer schlimmer. Ihr Gesicht ist rot vor Anstrengung und alle ihre Glieder krampfen sich zusammen. Ihr Blick schweift über den leeren Holzteller … Gift denkt sie, aber dann schlagartig ist der Schmerz weg und sie liegt regungslos da. Keinen Finger kann sie mehr rühren, nicht mal blinzeln, aber sie ist bei vollem Bewusstsein. Als eine Wache sie nach Stunden entdeckt, wird es hektisch. Viele Männer betreten ihre Zelle, ein Gelehrter untersucht sie. Sie kann alles hören, alles sehen doch sie liegt da wie tot. Dann schleift man sie aus der Zelle, die Decke gleitet an ihrem Blick vorbei. Man legt sie in eine Kammer. Sie kann nicht viel erkennen doch der Geruch verrät ihr, das hier die Toten dieses Tages liegen. Fliegen schwirren durch die Luft und der süßliche Geruch der Leichen steigt ihr in die Nase. Panik kommt in ihr auf. Wird sie hier bei lebendigem Leib verrotten ? Dann hört sie ein Geräusch. Erst denkt sie es wären vielleicht Ratten und wieder kriecht Angst in ihr empor, doch dann wird sie hochgehoben und über eine kräftige Schulter gelegt. Man trägt sie fort nach draußen. Die frische Luft lässt ihren Kopf wieder klarer werden. Man legt sie vorsichtig auf einen Karren und dann wird sie mit einer Decke bedeckt. Das Schütteln und Rumpeln verrät ihr, das der Karren am Fahren ist und nach einer Weile fällt Yamira wieder in einen tiefen Schlaf.
Als sie erwacht, merkt sie sogleich dass sie ihre Knochen bewegen kann. Sie springt auf und blickt über die Lichter Al'Anfas. Dann bemerkt sie hinter sich einige Gestalten die um ein Feuer sitzen. Sie geht zu ihnen und sie erkennt, dass es Mohas sind. Manche von ihnen kann sie als Sklaven erkennen, andere scheinen frei zu sein. Einer der Schwarzhäutigen kann sich verständigen. Mit seinen leuchtenden Augen starrt er sie an. „Wir unsere Abmachung eingehalten“, spricht er mit kehliger Stimme, Traumbilder uns haben gesagt was wir tun. Wir dich haben geholt und nun wir kehren zurück in Wald. Du müssen gehen, schnell bevor sie bemerken das du nicht tot.“
Mit diesen Worten wenden sich die Mohas ab und verschwinden in der Dunkelheit. Sie blickt noch einmal auf diese verfluchte Stadt. Nun vielleicht war es doch kein Traum, und selbst wenn es einer war, muss sie der Sache nachgehen. Sie wird also in das Land im Norden gehen und sehen was es zu tun gibt im Reichsforst und auf dieser ominösen Burg. Aber wenn ihr Schicksal es zulässt, dann wird die Zeit der Rache kommen, Rache an allen die ihr und ihrer Mutter das angetan haben, und ihre Rache wird fürchterlich sein ...
17. Boron 1016 BF – Hochelfe erklärt unsere Schicksale als verbunden und schenkt Kaldrim ein Zeichen in Forum eines Hautbildes, bevor sie vergeht Die HochelfeDas Zweite Zeichen
10 Hesinde 1016 BF – Kampf gegen Vampire, Erzvampir Walmir entkommt, Pardona gibt Borbarad einen Körper, Dämon besiegt Borbarads Rückkehr