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Dieses Thema hat 2 Antworten
und wurde 271 mal aufgerufen
 Zwischenspiele
Kaldrim Offline




Beiträge: 559

21.09.2017 12:22
Eine nächtliche Zugfahrt Antworten

…dick und ölig quellen die Rauchwolken aus dem Kamin der Dampflok, die sich durch die regnerische Nacht gen London kämpft. Der Salonwagen ist aktuell wenig besucht. Ein Ehepaar mit Kind nimmt einen späten Lunch ein, während an einem Fenster ein Mann in Anzug steht der in die regnerische Nacht starrt. In den Händen hält dieser ein altes, abgegriffenes Notizbuch, welches den Eindruck erweckt, dass es nur durch die Lederschnur zusammengehalten wird welche um das Buch gewickelt ist. Zwei Damen und zwei Herren betreten den Salonwagen und steuern auf den Mann am Fenster zu. Dieser steckt sein Notizbuch in seine Jackettasche und geleitet die Neuankömmlinge an einen gedeckten Tisch. Er reicht den Herren jeweils einen Brandy und den Damen Champagner, er selbst trinkt Wasser…. 


…“Doreen, Estelle…selbst unter diesen doch sehr spartanischen Umständen in der Anstalt und hier im Zug sehen sie bezaubernd aus. Bei jedem Wiedersehen verschlägt es mir die Sprache ob gleich ihrer beiden Anmut. Gentleman, auch sie freu ich mich zu sehen. Darf es eine Zigarre sein? Ach wie unhöflich von mir, bitte setzen sie sich doch.
Nun, leider ist das Zusammentreffen kein Jubiläum oder eine andere lustvolle Veranstaltung, vielmehr möchte ich die Ereignisse unserer Letzen Tage zusammenfassen. Sei es um alle auf einen Stand zu bringen…aber viel Wichtiger eine Entscheidung herbei zu führen. Ich weiß es klingt komisch, aber ich bitte die sie Gehör zu schenken“.


…Otto nimmt seinen Augenzwicker am und nimmt einen Schluck Wasser…er scheint sich kurz zu sammeln…
„Carcosa…ein wirres Theaterstück von TALBOT ESTUS bezeichnet den Anfang unsere gemeinsamen Unternehmung. Einprägsam sind neben dem „wilden Finale“ unter anderem unsere unterschiedlichen Wahrnehmungen so wie die erste Erwähnung des Namen HASTUR, der König in Gelb. Das Stück als solches spielte an Castilas Hof auf dem Planeten ALDEBARAN. Dieser ist wiederum ein Teil des Sternbildes…ich bin mir nicht mehr sicher Mr. Price, war es Orion? Nun sei es drum…auffällig war das Mr. Estus nach dem Stück regelmäßig das Theater verlies um sich den Sternenhimmel zu betrachten. Es mag dies allerdings auch der Spleen eines Künstlers sein. Ich frage mich gerade was Mr. Estus wohl gerade macht? Auf jeden Fall habe ich eine Ausgabe des Buches an mich gebracht, welches euch natürlich auch offen steht.


Die nächste Etappe unserer Reise war die Nervenheilanstalt hier in verdanken wir einem Bekannten von Mrs.Kelly, dem guten Mr. ALEXANDER RODY! Er wurde hier geheilt entlassen, und richtete vor ein paar Tagen ein kleines Blutbad an. Tragisch, wirklich! Auch er befasste sich nach ein paar Recherchen meinerseits mit Hastur bzw. der gesamten Geschichte zum König in Gelb. Der Leiter der Anstalt, Mr. CHARLS HIGHSMITH war leider nicht sehr gesprächig… dagegen aber der Nachtwächter der Anstalt durchaus bestechlich. Nun werteste Mrs. Kelly, das habe ich euch wirklich nicht verraten…ich hoffe ihr könnt mir verzeihen und euer Misstrauen mir gegenüber fallen lassen. Es wäre doch ein gar bedauerliches Ärgernis im Hinblick auf unsere zukünftigen Aktivitäten. Verzeiht ich schweife ab.
Sein Zellennachbar, LUCIUS HARRIWELL, konnte dies bezeugen. Wie sich herausfand, besteht ein kleines Löchlein in der Wand zwischen beiden Zellen über die Harriwell, bei Nachtens Rody hören konnte. Ein weiteres entzückendes Detail ist, dass in der Zelle von Harriwell ein mysteriöser Mord stattfand. Ein für seine masochistische Ader bekannter Wärter wurde bestialisch ermordet. Man fand nur noch seine Kleidung und Unmengen von Blut. Mr. Harriwell war als einziger Zeuge an seinem Bett gefesselt. Dieser gab zu Protokoll das Rody einen Teufel gerufen hätte um den Wärter zu töten. Ein Detail möchte ich nicht außer Acht lassen, als ich Hastur…


….das Kind an einem der Nachbartische schleicht schon seit längerem lustlos durch den Salonwagen als seine Blicke auf das leere Klavier fallen. Es setzt sich auf den Hocker und haut wild und laut in die Tasten. Eine schrille Kakophonie erfüllt den Wagen, untermalt von dem klirren des Glases welches der aufgesprungene Otto Rosenblatt vor Schreck fallen ließ. Während die Eltern ihr Kind wieder zu sich holen und dabei für die Störung entschuldigen, setzt sich Otto wieder hin und streicht sein Haar mit einem nicht zu deutenden Gesichtsausdruck zurück. Ein Augenblick danach ist er wieder der alte… 


Ääähh..verzeiht wo war ich? AH ja! Hastur…als ich diesen Namen ins Ohr des Patienten flüstere, war dieser nicht mehr zu beruhigen und geriet in blinden Wahn. Ein Irrer, ganz zu Recht an diesem Ort.
Liebe hier anwesenden, warum wiederhole ich hier alles…nun es führt eigentlich nur auf zwei Fragen hinaus. Ich finde diese sollte nun jeder in Ruhe, und absoluter Sorgsamkeit überdenken, denn die Antwort könnte uns ebenfalls in eine Anstalt…oder an noch schlimmere Orte bringen.



1. Sind die Ereignisse absoluter Zufall, da sie sich nicht durch Wissenschaft und Rationalität erklären lassen, oder gibt es eine mystische Divinität wie den König in Gelb wirklich?
2. Was wollen wir tun, egal wie wir uns entscheiden?
Entscheidet gut…nach besten Wissen und Gewissen. Wer weiß welche Geheimnisse vielleicht noch verborgen sind.



…Otto nickt allen zu, steht auf und verlässt den Salonwagen. Als er beim Hinausgehen über den Klavierlack streicht, gibt es einen leichten Spannungsabfall im Zug und die elektrischen Lüster flackern kurz. Welchen ein Zufall.  

Jana Offline




Beiträge: 1.269

21.09.2017 16:44
#2 RE: Eine nächtliche Zugfahrt Antworten

Nun, mein lieber Mr. Rosental, vielleicht sollte ich ihre durchaus freundliche Zusammenfassung noch ein wenig erweitern. Der schreckliche Vorfall mit dem Vater des Patienten ereignete sich schon vor gut zwei Jahren. Zudem waren all die seltsamen Vorfälle, wie auch das erstaunliche Theaterstück in London mit all den verwirrenden Zusammenhängen immer jährlich wiederkehrend im Herbst in etwa im Oktober /November. Aus genau diesem Grund erkenne ich durchaus einen Zusammenhang zwischen.den Ereignissen. Was wir jedoch tun werden, darüber muss ich erst nachdenken.

Wichtig ist zunächst sowohl mit seinem Bruder Graham, als auch mit dem Leibarzt der Familie, Mr. Trallop, zu sprechen, die beide in London verweilen.

Ragnar Starkardsson Offline




Beiträge: 937

22.09.2017 08:25
#3 RE: Eine nächtliche Zugfahrt Antworten

Mitnichten, Mr. Rosental, handelt es sich bei Aldebaran um einen Stern im Himmelsbild des Orion, sondern um einen Stern im Bilde des Stieres. Dank dieses hervorragenden Buches über Astronomie konnte, und musste, ich das nachschlagen.

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Stärke wächst nicht aus körperlicher Kraft - vielmehr aus unbeugsamen Willen.

Mahatma Gandhi

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